Menschenrechte im Gesundheitswesen - Ein Podcast des B.Sc. Gesundheits- und Pflegemanagement

Im Zentrum des Podcasts steht die Frage, inwiefern die teilweise drastischen Maßnahmen, die in der Anfangszeit der Corona-Pandemie zum Schutz älterer Menschen getroffen worden sind, die Rechte derjenigen Menschen verletzt haben, die durch sie eigentlich geschützt werden sollten. Jessica Kittendorf diskutiert mit Dr. Claudia Mahler, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Instituts für Menschenrechte und seit März 2020 als Unabhängige Expertin für die Rechte älterer Menschen im UN-Menschenrechtsrat, über die damaligen, womöglich grundrechtsverletzende Schritte wie das Verbot, das eigene Zimmer zu verlassen oder das Einstellen des sozialen Lebens in den stationären Langzeiteinrichtungen. Zudem wird im Laufe des Gesprächs die kollektive Zuschreibung von Vulnerabilität problematisiert, sowie auf die Diskussion um die UN-Altenrechtskonvention und die mögliche Festschreibung des Alters als unzulässiges Diskriminierungskriterium in Art. 3 GG eingegangen.

Menschenrechte im Gesundheitswesen

Jessica Kittendorf: Selbstisolation und die Rechte älterer Menschen in der Corona-Pandemie

Samis Fröhlich ist im Gespräch mit Tim Händel, der als Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Praxisanleiter auf einer interdisziplinären Intensivstation arbeitet. Es kristallisiert sich heraus: Die Zentralisierung in der stationären Versorgung hat vielfältig ambivalente Aspekte. Das Krankenhaus ist nicht nur ein medizinischer „Reparaturbetrieb“, sondern ebenso ein Ort des öffentlichen Lebens, der insbesondere im ländlichen Raum nicht ersetzbarer Teil der sozialen Infrastruktur ist. 
Die medizinische und soziale Komponente in der Versorgung bedingt sich oftmals gegenseitig und kann deshalb nicht getrennt betrachtet werden. Zudem bietet das Krankenhaus den Beschäftigten die Möglichkeit, die eigene Tätigkeit als sinnhaft zu erleben. In diesem Zusammenhang hebt der Gast hervor, dass auch bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen die Gefahr besteht, dass emotionale Aspekte nicht hinreichend berücksichtigt werden. Krankenhäuser sind aber auch – so in einer ebenso originellen wie treffenden Umwandlung eines geläufigen Begriffs – Orte der Daseinsfürsorge.

Podcast ASH

Samis Fröhlich: Beschneidung des Rechts auf Gesundheit

Diese Podcasts beschäftigen sich komplementär mit den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf Kinder und Jugendliche. Im Gespräch mit Tina Kahlert ist Caterina Maurer, die an einem Berliner Gymnasium Sport und Englisch lehrt. Es wird deutlich, welche womöglich menschenrechtsverletzenden Lasten dieser vulnerablen Gruppe durch die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie aufgebürdet wurden. Insbesondere die am Anfang strikte Unterbindung von sportlichen und sozialen Aktivitäten hatte gravierende Folgen für die Entwicklung und die(psychische)Gesundheit von jungen Menschen.

Tina Kahlert: Was war mit uns? Lockdown-Horror für Kinder und Jugendliche Episode 1

Tina Kahlert: Was war mit uns? Lockdown-Horror für Kinder und Jugendliche Episode 2

Das Menschenrecht auf Gesundheit. Was umfasst es genau? Anders gefragt: Worauf ist das Menschenrecht auf Gesundheit eigentlich ein Recht? Offenkundig kann es ein Recht auf Gesund-Sein im engeren Sinn nicht geben, weil Gesundheit nicht garantierbar ist. Rechtlich garantiert werden kann aber der Zugang zu Gesundheitsleistungen. In welchem Umfang sind diese aber menschenrechtlich garantiert – und damit auch (jedenfalls rechtlich) davor geschützt, einem politischen Spardiktat geopfert zu werden? Für das Menschenrecht auf Gesundheit ist ein Zugang zur medizinischen Versorgung zentral, aber nicht ausschließlich. Denn Gesundheit bzw. Gesundheitschancen hängen ganz wesentlich auch von Lebensbedingungen insgesamt ab, vom Zugang zu sauberem Trinkwasser bis zu Bildungsmöglichkeiten und angemessenem Wohnraum. Inwieweit wurden womöglich die Gesundheitschancen in Pandemiezeiten – insbesondere für vulnerable Gruppen in unserer Gesellschaft – eingeschränkt? In einem studentischen Projekt zum Thema Menschenrechte im Gesundheitswesen, Sensibilisierung und Möglichkeiten der Implementierung haben wir nach Antworten gesucht. In der Einführungsepisode ist zweigeteilt und beinhaltet einen Ausblick auf das Projekt sowohl aus studentischer (Jessica Kittendorf), wie auch aus lehrender (Gudrun Piechotta-Henze) Perspektive.

Einführung von Jessica Kittendorf und Gudrun Piechotta-Henze – Menschenrechte im Gesundheitswesen

SAGE machen – Der Wissenschaftspodcast der Alice Salomon Hochschule Berlin stellt Projekte aus Lehre, Studium und Forschung der ASH Berlin vor. SAGE steht als Akronym für Soziale Arbeit, Gesundheit sowie Erziehung und Bildung im Kindesalter – also die Themenfelder, in denen die Hochschule beherzt anpackt. SAGE machen eben!