Das Wort beschrieb währen der Shoah einen unbekannten und imaginären (Flucht-)Ort, der das Vakuum der Hoffnung bis vor die Tore von Auschwitz füllte. Auschwitz, ein fremdartiges, wenn nicht sogar unbekanntes Wort, in seiner tödlichen Logik kaum erahnbar. Kurz vor der Deportation erzählt man Kindern wie Marcline Loridan-Ivens, dass die Reise in ein fernes und unbekanntes «Pitchipoi» gehe. Marceline gelingt es fast auf wundersame Weise, durch das Grauen zu gehen, während ihr Vater in der Ungewissheit verschwindet und nie zurückkehrt. 

Rezitation: Johanna Rieken und Patrick Suhm
Musik: Zuzanna Szambelan (Cello), Johann Jacob Nissen(Gitarre),Timotheus Maas (Gesang)
Konzept & Dramaturgie: Julian Rieken
Produktion: Jonas Urbat
Aufnahmeort: Fichtebunker Berlin

Mit Passagen aus einem Gespräch zwischen Sandra Kegel und Marceline Loridan-Ivens, dass in der FAZ am 11.9.2015 erschien.

Musikalisches Programm:

Maurice Ravel: Kaddish
Ilse Weber: Wiegala
Jüdisches Gebet: El Male Rahamim (Arrangement für Cello)
Mieczysław Weinberg: Preludes
Mieczysław Weinberg: Sonata No. 1  Op. 72

Episode 3: Pitshipoy

Jahrhundertelang begegneten sich in Czernowitz jüdische, deutsche, ukrainische und rumänische Kultur. Die Stadt ist ein Mythos, eine untergegangene Welt. Deren einstige Atmosphäre, geprägt von der Mischung aus vielen unterschiedlichen Sprachen und Kulturen, findet sich heute vor allem in Büchern, Erzählungen und Gedichten. Mit dem Zweiten Weltkrieg verschwand dieser einmalige Kosmos, der so an keinem Ort mehr entstehen kann. In dieser Folge werden die Hörer:innen in diese für immer verloren gegangene Welt zurück versetzt. 

Rezitation: Johanna Rieken und Patrick Suhm
Musik: Zuzanna Szambelan (Cello), Liam Byrne (Viola da gamba), Johann Jacob Nissen(Gitarre),Timotheus Maas (Gesang)
Konzept & Dramaturgie: Julian Rieken
Produktion: Jonas Urbat
Aufnahmeort: Fichtebunker Berlin

Musikalisches Programm:
Ernest Bloch: Jewish Song
Valgeir Sigurðsson: Hatching
Nico Muhl: Drones and Viola da Gamba
Alex Mills: Suspensions and Solutions
Ilse Weber: Und der Regen rinnt

Episode 2: Czernowitz

Es ist ein einzelnes Wort, das die einen von den anderen trennt. Am Schibboleth (hebräisch für "Getreideähre") lässt sich festmachen, wer dazugehören darf und wer nicht. Anhand der Assoziationskraft dieses Wortes werden aktuelle Fragen der Identität und Fremdheit, Zugehörigkeit und Ausschluss mit den persönlichen Shoah-Erfahrungen der Czernowitzer Dichter:innen verwebt. Das Schreiben wird in Anbetracht von Flucht und Exil zur Suche nach Heimat, das Wort zur einzigen Möglichkeit, Welt auszusprechen. 

Rezitation: Johanna Rieken und Patrick Suhm
Musik: Liam Byrne (Viola da gamba), Johann Jacob Nissen(Gitarre),Timotheus Maas (Gesang)
Konzept & Dramaturgie: Julian Rieken
Produktion: Jonas Urbat

Musikalisches Programm:
Marin Marais: Les voix humaines 
Nico Muhly: Long Phrases for the Wilton Diptych
Riccardo Rognoni, Cipriano de Rore: Ancor che col Partire
Alex Mills: Suspensions and Solutions
Picfort: In Nomine 
Ilse Weber: Ich wandre durch Theresienstadt

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