Ein Tag wie ein leiser Gedanke, der sich nicht vertreiben lässt.
Ein Moment zwischen Erinnerung und Ahnung, zwischen Schuld und Versöhnung.
Dieses Stück ist geboren aus dem Gefühl, dass nichts je ganz vergeht – und manches nur im Verborgenen wächst.

Das Cello klagt nicht. Es erzählt.
Vom Unausgesprochenen, vom alten Schmerz, von der Kraft, nicht zu zerbrechen.
Das Klavier tastet sich durch die Schatten, auf der Suche nach Licht, das nicht blendet.
Die Orgel trägt alles – wie eine Wand, an die man sich lehnt, wenn der Boden nicht mehr hält.

„Inverses Licht“ ist keine Antwort.
Es ist das Flackern des Geistes, wenn das Herz kurz innehält.
Es ist das, was entsteht, wenn man aufhört zu kämpfen und beginnt zu hören.

Ein Lied für den Teil von dir, der weiß, dass Heilung still geschieht.
Und dass selbst ein leiser Tag schwer wiegen kann – wenn er wahr ist.

Inverses Licht

Dieses Stück ist keine Flucht.
Es ist kein Streben, kein Drang nach Auflösung oder Erfüllung.
Es ist das musikalische Bild eines Menschen, der aufgehört hat, weiterzuziehen –
nicht aus Resignation, sondern aus Klarheit.

Ich bleibe, also bin ich ist ein Orgelmonolog über das Dasein ohne Erwartung.
Über das Innehalten, wenn die Welt kreist.
Über das Schweigen inmitten von Geräusch.

Jeder Akkord tastet, jeder Ton fragt –
nicht nach Zukunft, sondern nach Wahrheit im Jetzt.

Die Orgel dient hier nicht als prunkvolles Instrument,
sondern als Atemgerät für die Seele.
Sie trägt, was sonst keiner tragen will: Zweifel, Stille, Standhaftigkeit.

Dieses Stück widmet sich all jenen,
die nicht laut sein müssen, um zu existieren.
Die nicht davonlaufen – auch wenn alles in ihnen schreit.

Es ist ein Bekenntnis ohne Pathos.
Ein Verharren als Rebellion.

Und vielleicht, ganz leise,
ein Gebet.

Stare cum Anima

Ein Werk zwischen Finsternis und Offenbarung. Diese Orgelkomposition führt den Hörer durch ein musikalisches Ritual, das in der Tiefe der inneren Dunkelheit beginnt und sich tastend dem Licht entgegenbewegt.

Die barocke Klangarchitektur erinnert an alte Kathedralen, an kalten Stein, der von Jahrhunderte alter Stille durchdrungen ist. Die Melodien steigen auf wie Gebete – nicht um Erhörung zu bitten, sondern um Zeugnis abzulegen. Von Schmerz. Von Kampf. Und von der schmerzhaften Geburt des Selbst.

„Preludium Tenebris“ ist der Klang des Zweifels, der Rückschau, des sich Aufbäumens gegen das Vergessen.
„Invocatio ad Lucem“ ist keine triumphale Erlösung – sondern ein zögerliches Öffnen, eine stille Entscheidung für Hoffnung, jenseits jeder Sicherheit.

Der Hörer wird nicht mit Harmonie belohnt, sondern mit Ehrlichkeit. Es ist ein Werk für jene, die nicht mehr fliehen – sondern stehen bleiben und lauschen, was aus ihrer Tiefe spricht.

Preludium Tenebris – Invocatio ad Lucem

Im zweiten Akt der mystischen Orgelkomposition begibt sich der Hörer auf eine Reise durch den Raum zwischen Verlust und Selbstwerdung.
Während Preludium Tenebris – Invocatio ad Lucem den Ruf nach Licht aus dem Schatten hervorbrachte,
zeichnet Transitus Silentii die Stille nach dem Ruf,
den Moment, in dem die äußeren Stimmen verstummen
und die Stimme im Inneren zum ersten Mal hörbar wird.

In dunkler Mollharmonik tastet sich das Werk durch dissonante Schleier,
bricht an vereinzelten Stellen fast –
und findet doch Halt in einer schlichten, ehrlichen Linie,
die sich nicht erhebt, aber trägt.

Es ist kein Triumph –
sondern eine stille Einsicht:

Die Wahrheit kommt nicht mit Donner –
sie kommt mit einem Flüstern,
das nicht mehr weicht.

Vocem Interioris ist kein Lied für die Massen.
Es ist ein seelischer Monolog in Tönen,
für die,
die wissen,
dass der wahre Übergang nicht sichtbar, sondern spürbar ist.

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