Im Dunkelholz habe ich mich verloren. Das fahle Licht der Dämmerung fällt durch die undurchschaubare Decke aus Blättern. Stolpernd, kriechend, taumelnd kämpfe ich mich durch das verworrene Geäst. Wie lange ich bereits zu Gast in diesem irreführenden Labyrinth aus knochigen Bäumen bin, kann ich nicht sagen. Minuten, Stunden, Tage... Die Zeit scheint sich im Nebel verloren zu haben, der sich über den Boden legt und mir die Sicht in die Ferne versperrt. Dumpf, trommelartig, pulsierend schlägt das Herz des Waldes im 4/4-Takt und zieht mich tiefer in sich hinein. Geräusche dringen wie ein Flüstern aus der Ferne in mein Ohr, Schatten tanzen um mich herum und locken mich in ihre Mitte. Hin und wieder blitzt ein letzter Sonnenstrahl durch die dichten Baumkronen und lässt mich orientierungslos zurück. Auf der Suche nach dem Ungewissen, wie konnte ich mich nur so im Moment verlaufen und wo finde ich den Weg hinaus?
