Als der Rettungswagen morgens gegen fünfe doch noch eintraf, war bereits alles vorbei: die Gans gegessen, die Lieder gesungen, die Tanne abgebrannt. Die Familie stand um ein altes Ölfass gedrängt und wärmte ihre Hände an einem rußigen Feuer aus dürrem Holz und Magerquark. Fortgeworfene Zigarettenkippen wurden aufgelesen und herum gereicht – Schiffszwieback und Rumverschnitt machten die Runde.

Unser Opa lag zu diesem Zeitpunkt bereits unter Verpackungsmaterialien begraben; nur die rostige Spitze seiner Pickelhaube überragte den Zellstoffberg und gab Kunde von verlorenen Schlachten: vor Verdun, vor Stalingrad, vor Waterloo und Dünkirchen; von Granatsplittern, von Schützengräben, Schürzenjägern und Herzattacken.

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original title: “Kriegsweihnacht”
translated title: “XXLmess”
image source: do-it-yourself. Kriegerdenkmal Burg Tharandt.

kriegsweihnacht (XXLmess)

Bewegendes Singspiel, Tanz in den Mai. Bestehend aus einem schriftlichen Prolog, der alleine im Kopfe spielt sowie aus fünf auditiv vermittelten Kurzakten, teils inspiriert von einem Gedicht des Christian Adolph Overbeck. Amen.


praecox
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Rosenkohl nach Aschermittwoch,
Ferkelspäne und Schalmei,
Sauerbraten oder Grützwurst:
ruf’ mich an, ich bin dabei!

Bockbier auf der Gänseweide,
Erika auf grüner Heide,
schnuckenhafter Spaßgesang:
ruf’ mich an, wir kommen beide!

Sorgenlose Tanzparade,
Schlagbaum unterm Maienkranz,
Feuerräder spring’n zu Tale:
ruf mich an, viel Spaß, dein Schwanz.


postmodern
==========

“Komm lieber Mai und mache
die Bäume wieder grün,
und lass uns an dem Bache
die kleinen Veilchen blühn.
Wie möchten wir so gerne
ein Blümchen wieder sehen,
ach, lieber Mai wie gerne,
einmal spazierengehn!”

Ein Drahtgestell auf einem Abstellgleis, nur scheinbar ein Verlust.
Vorwärts durch das Unterholz! wispert der Infant (ganz leise)
und ist sich seines Scharfsinns kaum bewusst.

Sein Blick durchdringt das Blätterdach und prüft den Sonnenstand.
Lange Zeit folgt nichts…
Buntgewandet schreitet dann der Frühling in sein Zelt:
der schenkt ihm eine Randnotiz und einen Sack voll Geld:
einen Auschnitt; einen Ausriss; vielleicht ein Ritual.
Eine ungültige Rabattmarke
und einen weiteren Gebrauchsgegenstand.
Auf einem Drahtseil steht er nun und tanzt.

Die Mutation im grünen Hemd betritt am Schluss den Raum. Den Dolch in ihrer Hinterhand bemerkt der Laie kaum.
Die Ernte wurde ausgebracht – die Saat steht noch ins Haus.
Spaßeshalber angetäuscht: eine Missgeburt aus Stein schreibt ihren Namen kreideweiß auf eine Schiefertafel.

“Zwar Wintertage haben wohl auch der Freuden viel:
man kann im Schnee eins traben
und treibt manch Abendspiel;
baut Häuserchen von Karten,
spielt Blindekuh und Pfand;
auch gibt’s wohl Schlittenfahrten
auf’s liebe, freie Land.

Doch wenn die Vöglein singen
und wir dann froh und flink
auf grünem Rasen springen,
das ist ein ander’ Ding.
Drum komm und bring vor allem uns viele Veilchen mit.
Bring auch viel Nachtigallen und schöne Kuckucks mit!”

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original titles: “Schwanz dabei, Spaß dabei”, “An den Mai”
translated titles: “Carry that Cock”, “To May”
sound & some lyrics: elfenbeinku3ste
credits: Ben Rader (singer of ‘Komm lieber Mai und mache’), Christian Adolph Overbeck (lyrics of ‘Komm lieber Mai und mache’)
image sources: snapped by the author.
That audio file contains a dropout - was damaged and could not be completely restored.

an den mai

Irgendwann ist die Reise zu Ende. Wir werden dem Zug entsteigen und unser Handgepäck im Lastennetz vergessen. 

Der Schaffner sitzt im Gleisbereich und träumt. Seine Pfeife formt Seifenblasen, die schillernd an Tiefe gewinnen. 

Das Ächzen der altertümlichen ICE-Lokomotive weicht einem Raunen in den Reihen der Neuankömmlinge. Ihr Dampf entweicht geruchlos. 

Im Reisezentrum laden orangene Verweilsessel zum Weiterreisen ein. 

Wir werden uns zwanglos entblößen und, dem Anstand zu genügen, ein bequemes Weißhemd um unseren Leib winden. 

Dann, unbescholten etwaiger Fahrplanverengungen, verschnauft das Transportmittel in der Ferne, und sein Brandungsrauschen entflieht im Schnarchgeräusch unserer Gaumenzäpfchen.

trans eurasia express

hirn tattoo

Alltag, regelmäßig

Am Schuppen rotten sich Skinheads zusammen. Am Stadttor trifft sich der Bürgerverein zu einer Exkursion in den Stadtwald. Der Ringverein ‘Immertreu’ tagt heute in der Zilleklause. Der Demonstrationszug erreicht soeben den Marktplatz.

Der Polizeisportverein ermittelt seinen Jahressieger im Bungeejumping.

Ein Birk’lein stund am Wiesengrund. Bunte Pferdchen auf dem Kinderkarussell. Spaßguerilla in der U-Bahn, und ein erfrorener Bettler in meinem Himbeereis.

Der Polizeisportverein ermittelt seinen Jahressieger im Bungeejumping.
Ein Schutzmann sichert den Parcours.

Funkenmariechen verzehren Froschschenkelgerichte an Schnellimbissen. Wolkenkratzer scheuern den Himmel blitzeblank. Einflugschneisen wispern durch die Dämmerung. Der Judenbub steckt unentdeckt im Kleiderschrank.

Der Polizeisportverein ermittelt seinen Jahressieger im Bungeejumping.

ton in ton

amnesie und alltag

Seltsam kuehl ist heut die Luft;
kein Windhauch schwaecht das truebe Licht.
Traege pumpt im Stundenglas der Quartzkristall.
Seltsam steiff wirkt die Gestalt
aus Silikon und Stacheldraht.
Haengt an der Wand und nagt an Zink und Stein.

Vorwaerts richtet sich der Blick;
vorwaerts strebt der Drang zum Glueck
und hintendran entsteht zunaechst ein Vakuum.
Feuchte Blicke schimmern ploetzlich sorgenvoll & mild:
das war ein Gruß aus guter, alter Zeit.

Vorwaerts richtet sich ihr Blick;
erwartungsvoller Kunstgenuss.
Facettenhaft entsteht ein Bild wie Fruchtgeschmack.
Vorwaerts richtet sich ihr Blick,
zerreisst das Band aus Bleikristall
und fokussiert ein blaeuliches Retortenglueck.

Leise surrt ihr Fluegelschlag,
durchdringt das starre Rastermaß
und schillert anthrazit wie Kohlenmonoxyd.
Metallisch klirrt ihr Fluegelschlag,
sie kondensiert zu Glas
und hinterlaesst, erneut, ein Vakuum.

drosophila glueckauf

das verlassene haus

am einoedhof

Diesen Lied widme ich dem alkoholaffinen Facharbeiter einer Bamberger Baufirma, für die ich einst in Brölin arbeitete. Er war 1989 der Meinung, man müsse Kreuzberg mit Panzern umstellen und reinschießen, bis sich dort nichts mehr bewegt.  Prostata!

Text:






Erst den Zement, dann den Kühlschrank.
Erst den Zement, dann den Kühlschrank.
Erst den Zement und  dann erst den Kühlschrank.
Erst den Zement!

Erst ein Kellergeschoss (brutale Kacke!),
dann ein Dachstuhl (Oachkatzlschwoaf!).

Treppauf,
treppab.
Treppauf,
treppab.

Ein Bier! Ein Bier! Bittebittebittebittebitte ein Bier!

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen,
erst die Arbeit, dann das Vergnügen!
Erst den Zement, dann den Kühlschrank.
Erst den Zement und dann erst den Kühlschrank!

Kette bilden, hopp! 
Kette bilden, hopp!
Hopp, hopp, hopp hopp hopp.

Ein Bier! Ein Bier! Ein Bier! Ein Bier! 
Bittebittebittebitte ein Bier.
Bitte! Bitte!

Wann gibt's denn jetzt endlich ein Bier?

Erst den Zement, und dann den Schweiß,
und dann den Kühlschrank und dann ein Bier.
Erst die Leistung, dann die leise Melodei
der Kohlensäure im Verdauungstrakt.

Und jetzt: das Spitzendeckcken!
Das süße kleine Spitzchendeckchen.
Und mittendrauf: eine Flasche Bier!
Aaaahhhh!

erst den zement, dann den kuehlschrank (bamberger bierschiss mix)

Ich sprang einst in ein Weinfass, tauchte tief hinein,
fand einen Trunk aus purem Gold;
ein Zischen löschte meine Qual bei meinem ersten Schluck:
das war’s, was ich gewollt’.
Der Kopf wurd’ mir bald schwer,
doch ich trank mehr.

Das nächste, was ich weiß: ich trieb auf einem Strom,
die Dünung schaukelte mich sacht;
ein Fährmann steuerte das Schiff,
ein fahler Mond hielt einsam Wacht.

Ich fragte: “Guter Freund, wohin führt uns die Reise,
steuerst Du dies morsche Boot?”
Der Käpt’n war ein alter Zecher -
gefüllt der Becher, die Nase rot.
Er lallte: “Dies ist der Strom der Zeit;
wir reisen in die Unendlichkeit.
Die Zeiten kommen und gehen,
Wunder geschehen (oder auch nicht, keine Ahnung).
Ewig ist allein
der Wein!
Drum spring’ wie ich in’s Weinfass und tauche tief hinein!
Dort find’st Du einen Trank aus purem Blut,
der hebt die Stimmung und den Mut!”

Da hakten wir uns ein
und tanzten wild zu zwei’n!
Doch warnte mich ein schriller Chor:
“Komm’ zur Vernunft, Du armer Tor!”
Es war ein Sack ersäufter Katzen -
die winkten mich mit ihren Pfoten
unter Deck in einen Raum.
Dort saß der Abschaum:
an rohen Bänken tranken sie
und wie die Füchse stanken sie;
angekettet, wie einst die braven
Galeerensklaven.
Und vorne sah ich einen Lumpen,
der schlug den Takt mit seinem Humpen.
Es war der Sensenmann:
der grinst’ mich höhnisch an!

Der Rest war eine Kleinigkeit, so hör’ mir zu
der Rest davon ist schnell erzählt:
mich rettete ein kühner Sprung von Bord,
ich schwamm und schwamm zurück in diese Welt.
Nun hab’ ich Durst und spräng’ so gern in’s Weinfass,
tauchte tief in einen Trunk aus purem Stahl.
Verkauf’ Dir meine Lügen für ein volles Glas
und schwör’, es ist das letzte mal!

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translated title: “drunkard’s song (kein Hüftschwingerlied)”
lyrics & sound: elfenbeinku3ste
credits: Rülpssample performed by Tom Scheutzlich’s Magenapparat

trinkerlied (not a funky song)

Objet trouvé, gefunden auf www-Portal alicun.com. Originaltext spanisch, automatisch auf der Website übersetzt. Dieser Text wurde mit mehreren Stimmeinstellungen durch einen Sprachsynthesizer wider gegeben - alle hörbaren Stimmen sind synthetisiert.

"Vergessen Sie nicht, um unsere Bedingungen in zu lesen und anzunehmen der verbundene Messwert. , wenn Sie fortfahren, materielle unsere zu verwenden, verstehen wir, die sie annehmen, andernfalls sollten das Netz nur lassen

Die Quantität der Frontseiten, die hier rechts erscheinen, sie sind real, sind sogar Bargeld die, die gerade gestiegen sind, das heißt, daß das Maß durchgeführtes Al dieselben wie die Besuche online ist, in der realen Zeit


Das Format der Netzänderungen und wird von der unterschiedlichen Form entsprechend der Auflösung des Besuchers gezeigt, für den, wenn Sie merken, daß etwas Abstände selbst oder glauben, das das Design krank ist, wir Ihnen danken, die verwenden unsere FOREN , Beständigkeit der möglichen Störung zu lassen, uns dem Forscher erklärend, die verwenden und der Auflösung oder dem Brunnen schicken uns eine Post das Problem erklärend. (wenn es etwas Ausfall ist, versprechen wir soviel, ihn hinsichtlich der Antwort zur ganzer Post zur grösseren Kürze zu reparieren.) Aber, bevor Sie lesen sollten FAQ , daß dort die Antwort

Seien Sie, sind wir fortfahren zu sagen, möglich, daß wir alle Sie, damit uns mehr Leute kennen Sie, Sie wählen einmal am Tag in irgendwelchen der Oberseiten, die wir der Name des Netzes mit Freunden und bekannten in jedem möglichem Platz haben, kommentieren, (Foren, email, Programme p2p, um Musik abzusteigen, etc..) benötigen,

Wenn Sie mitarbeiten wollen, oder will einfach Besuche ändern, wenn Sie zusammenarbeiten oder Besuche einfach ändern möchten, kann etwas der folgenden 4 Punkte tun:

Unternehmen für Foren: Wenn von etwas Forum eifrig seien Sie und dieses Unternehmen nehmen Sie, hilft uns, zu steigen das pagerank. Mit den Codes der Fahne oder der Taste können wir Änderung tun. (sie tritt in Verbindung). Wenn Sie ein Netz haben und ein Search Engine der Vorwahlknöpfe setzen möchten, kann dieses setzen (ein Service scheint mehr als Ihr Netz),

vergessen Sie nicht von: uns Frontseiten zu schicken zu denken, um zu verbessern"

maschinenuebersetzungslyrik

Vor mir stehen 3 Eimer:
der eine sagt “eins”, der eine sagt “zwei”, der andere redet nie.

Vor mir stehen 3 Eimer:
der eine ist grün, der eine ist blau, der andere ist blind.

Vor mir stehen 3 Eimer:
der eine ist voll, der eine ist leer, der andere ist egal.

Vor mir stehen 3 Eimer:
einer lacht und einer weint, der andere ist langweilig.

Vor mir stehen 2 Eimer:
einer ist jung, einer ist schön, den anderen schmeisse ich weg.

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original title: “3 eimer (Den Haag wiedergemischt)”
translated title: “3 buckets (Den Haag remix)”
image source: Peter Hahn – thx!

2/3 eimer

Geräuschabsonderungen der versuchten Bändigung eines elektronischen Zoos. Grundstimmung heiter-bis-wolkig, produziert in wechselnden Hinterhöfen und Bruchbuden@Nudel-In-Odol-Studios, Berlin, Germany. War ja auch mal bei "The Walter Ulbricht Experience" gewesen.
Einflüsse: 60er-und 70er-Jahre Electronics, Punkrock, experimenteller NDW & Avantgarde, Noise, Industrial, Krautrock, altertümliche Stummfilmmusik aus den 20er Jahren von verkratzten Langspielplatten, Volkslied, Dada, Gaga & A-A, The Residents, Max Goldt, Kosmonautentraum, Palais Schaumburg, John Watermann, Moebius & Renziehausen.

Alle hier verwendeten Fotos und Bilder ver(c)opft right by elfenbeinku3ste. 

Diese Ohrenschmeichler sind unter Creative Commons Lizenz unkommerziell nutzbar unter Beachtung der Lizenz. Zur Verwendung ist Anfrage an elfenbeinku3ste über das Nachrichtensystem von soundcloud froindlich erbeten.

elfenbeinku3ste

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