Das christliche Europa wurde im 16. Jhd. durch das Osmanische Reich massiv bedroht. Als der Druck unerträglich wurde, schlossen sich Spanien, Venedig, Genua und der Vatikan zu einem Militärbündnis unter der Führung von Don Juan d'Austria zusammen und siegten in der Seeschlacht bei Lepanto 1571. Soll die Erinnerung an solche epochalen Ereignisse unserer Geschichte ausgelöscht werden, weil man sich dem "Frieden" verpflichtet sieht und der Erkenntnis realer Bedrohungen auszuweichen versucht?

Wolfgang M. Schwiedrzik war 1962 Mitbegründer der Schaubühne in Berlin, wirkte dort und an anderen deutschen Theatern als Dramaturg und Regisseur, und hat später als Publizist mit dem Schwerpunkt Widerstand gegen das Hitler-Regime und deutsche Nachkriegsgeschichte gearbeitet. 1999 gründete er den Verlag Edition Mnemosyne, in dem er 2017 die 1940 veröffentlichte militärhistorische Dissertation Felix Hartlaubs "Don Juan d'Austria und die Schlacht bei Lepanto" neu herausgab.

Wolfgang Schwiedrzik: 450 Jahre Schlacht bei Lepanto. Don Juan D`Austria

Vortrag "Frankreichs Kolonialismus in Algerien - Albert Camus und die Ambivalenzen eines Intellektuellen" beim interdisziplinären Symposion JENSEITS DES NIHILISMUS. ZUM 100. GEBURTSTAG VON ALBERT CAMUS am 6. Dezember 2013 im Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien

ALBERT-CAMUS-SYMPOSION:  Werner Ruf (incl. Begrüßung)

Vortrag vom 17. Oktober 2022 im Otto-Mauer-Zentrum
Esther Ramharter ist Assoziierte Professorin am Institut für Philosophie der Universität Wien.

Esther Ramharter: Wittgenstein und religiöser Glaube

Vortrag vom 19. Oktober im Otto-Mauer-ZentrumDer Angriff Russlands bewirkt in Europa eine Zeitenwende, während China die Entwicklung genau analysiert und seine Ableitungen trifft. Der Globale Süden ist von den Auswirkungen am meisten betroffen, was die Spaltung in liberale Demokratien und autoritäre Systeme fördert.

Walter Feichtinger ist Absolvent der Theresianischen Militärakademie, war Kommandant des Panzerbataillons 10, promovierte an der Universität Wien in Politikwissenschaften und leitet das Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement der Österreichischen Landesverteidigungsakademie.

Walter Feichtinger: Geopolitische Implikationen des russischen Angriffs auf die Ukraine

Vortrag vom 9. Mai 2023
Da sich die Rahmenbedingungen für qualitativ hochwertigen und individualisierten Unterricht laufend verschlechtern, macht sich die Initiative "BessereSchuleJetzt" für echte Verbesserungen im Pflichtschulbereich stark. Sie fordert die Bildungsdirektion und das Bildungsministerium auf, unabhängig von politischen Lagern endlich die Bedürfnisse der Kinder und Lehrkräfte in den Mittelpunkt zu stellen.

Jakob Frank: Bessere Schule Jetzt

Vortrag vom 10. Mai 2023
Hidden even in the beginning of the Universe - A personal - and therefore by definition limited - perspective on the relation between science and religion

I have been asked many times, "Do you believe in the Big Bang or do you believe in God?", where "or" was used in its exclusive form. As an astrophysicist I work at the forefront of knowledge about the physics that dictate the origin of the Universe, its stars, galaxies, and its inhabitants, including human beings. But our physical view is only one, and surely limited view, on life and the Universe. Science seeks to answer the question "how?" while religion aims to address "why?". In this talk, I will give my personal perspective on the (potential) relation between science and religion and begin by introducing you to the ideas expressed by Mgr. Georges Lemaître (1894-1966), father of the Big Bang theory, then discuss the interrelation of mathematics, physics, human understanding, and religion. Moving on, I will share how my involvement within a local Christian community helped me translate religion into faith. It involves going beyond the mere physical hypothesis of God and transcending the abstract metaphysical paradigm to anthropologically reconstruct the image of God. Finally, in the last part of my lecture, I will discuss some models of interaction between religion and science.

Prof. Leen Decin, Institut für Astronomie, Katholische Universität Löwen, Belgien

Leen Decin: Between science and religion

Vortrag vom 15. Juni 2023 
Gefragt wird in diesem Vortrag nach demokratische Kirchenstrukturen und einer Weiterentwicklung des kirchlichen Amtes aus biblischer Perspektive

Markus Tiwald ist Universitätsprofessor für Neues Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.

Markus Tiwald: Synodalität im Lichte des Neuen Testaments

Regna Polak: Der Synodale Prozess - Einblicke und status quo

Vortrag vom 13. Dezember 2023
In vielen politikwissenschaftlichen Seminar- sowie Diplomarbeiten und Dissertationen werden Begriffsdefinitionen, wie Macht Hegemonie, Staat, Sicherheit, Friede, Anarchie, Struktur u. v. a, aus dem Internet und den darin befindlichen allgemeinen Wörterbüchern oder populärwissenschaftlichen Lexika entnommen. Für wissenschaftliche Arbeitern ist das ungenügend. Nicht, dass diese Definitionen unrichtig wären, sie dienen aber einem anderen Zweck als politikwissenschaftliche Literatur, weil sie nicht den Anspruch, den Stand der wissenschaftlichen Debatte wiedergeben.
Auf der Basis des Lexikons „Internationale Sicherheit und Frieden“ stellt dieser Vortrag daher die wichtigsten wissenschaftlichen Definitionen von Konzepten zu internationaler Sicherheit und Frieden und deren wissenschaftlich-politische Debatte dazu vor. Natürlich kann eine kurze Erklärung nicht den gesamten Hintergrund wiedergeben, wie das manche Spezialisten erwarten würden. Dennoch hat sich der Autor bemüht, den jeweiligen Diskussionsstand in Definition und Erklärung zu erfassen.
Heinz Gärtner war wissenschaftlicher Direktor des Österreichischen Instituts für Internationale Politik (OIIP) und ist seit 2017 Vorsitzender des Beirates des International Institute for Peace (IIP) in Wien sowie des Beirates Strategie und Sicherheit der Wissenschaftskommission des Österreichischen Bundesheeres.

Heinz Gärtner: Frieden & Sicherheit - Definitionen von A-Z

Vortrag vom 25. Jänner 2024
Migrationen stellen sicher, dass es in Österreich ausreichend Arbeitskräfte im Tourismus, in der Pflege, am Bau und in anderen Wirtschaftsbereichen gibt. Migrant:innen sind aber nicht nur Arbeitskräfte, sondern auch Menschen mit z.T. anderen Traditionen und Verhaltensmustern. Der Umgang mit der zunehmenden ethnisch-kulturellen Vielfalt stellt Politik und Gesellschaft vor neue Herausforderungen.

Gudrun Biffl war Wirtschaftsforscherin am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO). 2008 übernahm sie den Lehrstuhl für Migrationsforschung an der Donau-Universität Krems, wo sie das Department für Migration und Globalisierung leitete. Ihre Schwerpunkte betreffen Arbeit, Bildung, Migration, Gender und Institutionenwandel.

Gudrun Biffl: Migrationen in Österreich - alte und neue Herausforderunge

Vortrag vom 29. April 2024
Für manche ist sie Magie oder eine Geheimlehre, für andere Spiritualität oder einfach Meditation. Übersetzt wird das hebräische „Kabbala“ mit „das Überlieferte“. Was aber wird hier überliefert und warum „geheim“? Über die Wurzeln dieser Mystik, ihr Verhältnis zur jüdischen Orthodoxie und der Rezeption, die über diese Religion hinaus geht, soll dieser Vortrag Aufschluss geben.

Klaus Davidowicz lehrt am Institut für Judaistik der Universität Wien.

Davidowicz: Mystik im Judentum - die Kabbala

Anne Conrad / Sara Kuehn: Weibliche Mystik im christlich-muslimischen Vergleich
Gesprächsabend vom 17. April 2024

Gerade Mystikerinnen prägen Religionen. Der Stellenwert, den sie in der Überlieferung des Christentums und der Islam einnehmen, soll hier zur Sprache kommen. Liegt die Besonderheit ihrer mystischen Erfahrung darin, dass sie Frauen sind? Und kann man daher von einer eigenen weiblichen Mystik sprechen?

Moderation: Brigitte Krautgartner

Anne Conrad forscht an der Philosophischen Fakultät der Univ. des Saarlandes Christliche Ordens- und Religionsgeschichte und über Gender und Religion.
Sara Kuehn ist Lehrbeauftragte am Institut für Islamisch-Theologische Studien der Universität Wien

Weibliche Mystik

Erhard Busek: Sind wir am Ende einer Friedensperiode? Die EU, Russland und der Nahe Osten.

Auszug aus dem Vortrag vom 25. März 2015 im Otto-Mauer-Zentrum in 1090 Wien.

Niemand weiß mehr, was Bildung bedeutet, aber alle fordern ihre Reform. Ein Markt hat sich etabliert, auf dem Bildungsforscher und -experten, Agenturen, Testinstitute, Lobbys und nicht zuletzt Bildungspolitiker ihr Unwesen treiben. Das, was sich aktuell in Klassenzimmern und Hörsälen, in Seminarräumen und Redaktionsstuben, in der virtuellen Welt und in der realen Politik abzeichnet, unterzieht Konrad Paul Liessmann einer scharfen Kritik. Hinter der Polemik steht ein ernstes Anliegen: der Bildung und dem Wissen wieder eine Chance zu geben.
 
Konrad Paul Liessmann ist Professor am Institut fürPhilosophie der Universität Wien; Essayist, Literaturkritiker und Kulturpublizist.


Konrad Paul Liessmann: Der Bildung eine Chance

Vortrag vom 13. Oktober 2015 im Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien.

Rasante Veränderungen und Lebensbedingungen, bedingt durch Wirtschaftskrisen bis Völkerwanderungen, lokale Kriege und Terrorismus machen eine andere Politik notwendig, um diese Krisen zu bewältigen und uns den Frieden und ein Zusammenleben in Europa und auch der Welt zu sichern. Doch warum geht die EU damit so leichtfertig um? Wieso entwickelt sie nicht Instrumente des Krisenmanagements? Weshalb schafft sie keine Ordnung im europäischen Haus?

Erhard Busek ist u. a. Vorsitzender des Instituts für den Donauraum & Mitteleuropa (IDM).

Erhard Busek: Krisenmanagement in Europa

Podiumsgespräch vom 19. November 2015 im Otto-Mauer-Zentrum / 1090 Wien

Senad Kusur ist muslimischer Theologe aus Sarajevo, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Islamische Studien, Universität Wien und derzeit Imam in Tulln.

Christentum und Islam sind zwei verschiedene und zugleich verwandte Weltreligionen. Ihre Urkunden des Glaubens, Koran und Bibel enthalten gemeinsame Überlieferungen, nur in diesen beiden Religionen spielt Jesus eine große, aber unterschiedliche Rolle. Denn die Urkunden des Glaubens sind einer jeweils anderen Mitte zugeordnet, die auf unterschiedliche Offenbarungen zurückgeht. Das Gespräch zwischen einem muslimischen Theologen und einer christlichen Theologin soll Entstehungsbedingungen und Bedeutung von Koran und Bibel für die jeweilige Glaubensgemeinschaft zur Diskussion stellen.

Senad Kusur: Bibel trifft Koran

Vortrag vom 11. 12. 2015 im Rahmen des Symposions "POLITIK DER DIFFERENT - ZUM 40. TODESTAG VON HANNAH ARENDT" im Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien.

Sophie Loidolt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Politische Theorie an der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft der Universität Wien.

Sophie Loidolt: Hannah Arendts Phänomenologie der Pluralität

Vortrag vom 11. 12. 2015 im Rahmen des Symposions "POLITIK DER DIFFERENT - ZUM 40. TODESTAG VON HANNAH ARENDT" im Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien.

Ludger Hagedorn ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) in Wien (Editionsprojekt zu Jan Patocka) und an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Ludger Hagedorn: 'Denn sie wissen nicht, was sie tun.' Verzeihen & Versprechen als politische Mächte

Vortrag vom 3. März 2016 im Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien

Das neue päpstliche Dokument ist für Bernd Lötsch „wissenschaftlich unangreifbar, bereichert um ethische Imperative, die man als engagierter Umweltexperte nur unterschreiben kann, und mit einer spirituellen Überhöhung, welche die enorme humanitäre Aufgabe einer dringenden ökologischen Wende direkt aus den zeitlosen christlichen Grundwerten herzuleiten vermag“. Er begründet, warum dieses „Sachbuch“ zu einem der wichtigsten Dokumente des heutigen Christentums werden könnte.

Bernd Lötsch, seit 40 Jahren tätiger Ökologe als Leiter eines Umweltinstituts, Hochschullehrer, Aktivist, Nationalparkplaner, Stadtökologe, Museumsdirektor, NGO und Regierungsberater.

Bernd Lötsch: Was bewirkt die päpstliche Enzyklika "Laudato Si"?

Vortrag vom 9. März 2016 im Otto-Mauer-Zentrum / 1090 Wien

Bischof Anba Gabriel ist Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche im Bistum für Österreich und die deutschsprachige Schweiz.

Bischof Anba Gabriel: Die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten

Vortrag vom 25. April 2016 im Otto-Mauer-Zentrum in 1090 Wien

Paul Michael Zulehner ist Theologe, katholischer Priester, europaweit bekannter Religionssoziologe, emeritierter Universitätsprofessor, weiterhin in der Wissenschaft tätig und Autor zahlreicher Bücher und Schriften.

Paul M. Zulehner: "Entängstigt euch!" Die Flüchtlinge und das christliche Abendland

Vortrag vom 20. Oktober 2016 im Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien

Wolfgang Treitler ist a.o. Professor am Institut für Theologische Grundlagenforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.

Wolfgang Treitler: Sünde - Zuchtmittel, Drohung, Zerstörung

Vortrag am Dienstag, 3. Oktober 2017, Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien

Oliver Rathkolb: Zeitgeschichte im Focus der Globalisierungseffekte

Vortrag vom 17. Jänner 2018 im Otto-Mauer-Zentrum in 1090 Wien

Zulehner: Neue Schläuche für jungen Wein - unterwegs in eine neue Ära der Kirche

FORUM ZEIT UND GLAUBE
KATH. AKADEMIKERINNENVERBAND WIEN
Otto-Mauer-Zentrum
Währinger Straße 2-4
A-1090 Wien

Wer wir sind
Im Forum Zeit und Glaube wollen intellektuell, künstlerisch und spirituell interessierte Menschen versuchen, als Christinnen und Christen miteinander aus der Frohbotschaft zu leben und sich dafür in Familie, Beruf und Öffentlichkeit einzusetzen.

Der neue Name für den Katholischen Akademikerverband­ wurde gewählt, weil unsere Einladung an alle geht, die – unabhängig von einem akademischen Titel – intellektuell oder künstlerisch tätig sind, die mit Wissenschaft oder Bildung zu tun haben, die am weltanschaulichen oder politischen Zeitgespräch teilnehmen, oder die einfach ihr Leben nachdenklich gestalten wollen.

Wofür wir stehen
Als Teil der Katholischen Aktion engagieren wir uns für kirchliche, kulturelle und gesellschaftspolitische Aufgaben und suchen in interdisziplinärer Zusammenarbeit Lösungen für aktuelle Probleme, insbesondere auch für frauenspezifische Fragen.

Wir bemühen uns um Offenheit und Redlichkeit des Denkens, wir wollen nicht aufhören zu lernen. Wir setzen uns für überzeugende weltanschauliche Positionen ohne dogmatische, parteipolitische / ideologische Erstarrung ein. Unser Einsatz erwächst aus Fachkenntnis, aus freier intellektueller Auseinandersetzung, aus Glaubensreflexion, aus spiritueller Vertiefung und aus der Feier der Eucharistie.

Was wir bieten
Im Forum Zeit und Glaube finden Sie einen Ort der geistigen Auseinandersetzung bei Diskussionen, Vorträgen, Symposien – zu umfassenden Themenbereichen: Kultur und Politik, Wissenschaft und Religion, Spiritualität und Theologie. Wir konfrontieren uns mit Zeitströmungen und bringen uns ins ökumenische und interreligiöse Gespräch ein.

Wir bieten Begegnung in Gesprächskreisen, bei Exkursionen und in Aktionsplattformen zum gemeinsamen Engagement für soziale und kulturelle Initiativen: Fraueninitiative / Sozialwissenschaftlicher Arbeitskreis / Theologisch-philosophische Arbeitsgruppe / Initiative Dritte Welt / Europa ahead / Internationale Akademikertreffen usw.

Eucharistie und Agape bieten einen Raum für Gemein­schaft und ein Angebot für offene Teilnahme. Wer sich mit den Einsichten des Glaubens und den Herausforderungen der Zeit wach und kritisch auseinandersetzen möchte, ist in unserem Forum willkommen. „Zeit und Glaube“ bedeutet eine doppelte Hörbereitschaft – aufmerksam zugleich auf die Zeichen der Zeit und den Auftrag des Evangeliums.

Unsere Vierteljahrszeitschrift Quart  reflek­tiert kritisch die Wechselwirkungen zwischen Religion, Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur. Quart denkt weltoffen und ökumenisch, nennt Krisen beim Namen, und stemmt sich gegen Politik- und Kirchenverdrossenheit.

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