Arrangment: Joachim Flüeler
Solo Vocals: Yumi Ito

Novocanto Choir & Nebelgrenzen Ad Hoc Ensemble 
Conducted by Willi Derungs

Sopran: Nora Bertogg, Hannah Müller, Yvonne Theiler
Alt: Corina Cavegn, Isabelle Gichtbrock, Yumi Ito
Tenor: Remy Burnens, Jean-Daniel Fivaz, William Lombardi, Sébastien Rey
Bass: Jochen Braunschädel, Michael Ulrich, René Matter, Pascal Mijnssen
Violine: Olivia M. Resch, Kamilia Boris
Violoncello: Joachim Flüeler, Eden Sekulovic
Prophet Synth: Xenia Wiener

Mix & Recording by Raphaël Jecker

Guggisberglied feat. Yumi Ito (2017) - Live @ Markthalle Basel

Hold My Heart / Glass Figure

Schubladänä


              Si nuählä gäng ir schublade,
              näbm vrchnüpplätä Brotäfade, 
              wosi mi de ungerinnä,
              i drü teili fingä.

	      Immr widr wärdä si mr gno,
              um se drufab widr zruggzbecho. 
             Wie s Zfrüehgeborene nach dr Geburt,
             chum gsehts d Mueter- nimmt mäs furt.

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             Existierend zum vereinä, 
             Indiviuä z zerstöre.
             Zäuwänd dürz’brächä,
             Kollektivismus lo z’herrschä.
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             Grosse Respäkt,
             hani aber vor däm Aspäkt:
             Mit Zwangsvereinigung bini befläckt-
             abr ds isch ja gstande i mim Prospäkt.
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             Existierend zum vereinä, 
             Indiviuä z zerstöre,
             Zäuwänd dürz’brächä,
             Kollektivismus lo z’herrschä.
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             Guet ir Schublade vrsteckt,
             bini widr für nes Wiili vrdeckt,
             abr ds wär ja nur ä churze Näbäeffekt.
             Das wasi wott, hani itz entdeckt,
             und churzdruf e Plan usgheckt.
             Itz isch’s nämlich perfekt-
             ändlich än Ändeffekt!
             Defekt!

Schubladänä

Das vierte improvisierte Solo zu einer Reihe von Gedichten oder literarischen Exzerpten:

Rainer Maria Rilke - Aus einem Brief an Franz X. Kappus (Geduld):

"[...] Sie sind so jung, so vor allem Anfang, und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.  [...]"

ImPoetry Drum Solos

Rainer Maria Rilke - Aus einem Brief an Franz X. Kappus (Geduld)

[es ist nicht willkürlich, was wir tun], Gedicht von Lea Schneider

es ist nicht willkürlich, was wir tun. aber was tun wir mit dem tod? ein beispiel des auslassens. was war vorher da? personen auf einer mauer, in der nähe eines sees, eine weile lang. du siehst die weile, von innen und von außen, kannst sie aber weder in die eine noch in die andere richtung verlassen. weil sie keinen beweis braucht: es ist nicht notwendig, dass du rausgehst und anderen davon erzählst. eine ohnehin kollektive erinnerung, wie der schatten des mückenschwarms am gegenüberliegenden ufer. er verändert sich mit der gleichen geschwindigkeit wie du, daher das gefühl von stillstand. aber die bewegung ist noch nicht vorbei: eine straße, die immer weiterführt, gefährlich nah an diese stelle, wo dein deal mit der landschaft ungültig wird. sie erfordert eine entschuldigung bei deinem schutzengel: war nicht so gemeint, ging bloß nicht anders.

https://www.lyrikline.org/de/gedichte/es-ist-nicht-willkuerlich-was-wir-tun-12720

es ist nicht willkürlich, was wir tun - Gedicht und Musik

“St. Alker” is the first single in a string of releases leading up to To Athena's debut album, “Aquatic Ballet“. The Song is foundational in setting the album's tone, a melancholic yet eerie musing on how separate lives can be subtly tangled.

St.Alker

Emanuel Geibel
Krokodilromanze

Ich bin ein altes Krokodil
Und ich sah schon die Osirisfeier;
Bei Tage sonn' ich mich im Nil, 
Bei Nacht am Strande leg' ich Eier.

Ich weiss mit list'gem Wehgekreisch
Mir stets die Mahlzeit zu erwürgen;
Gewöhnlich fress' ich Mohrenfleisch
Und Sonntags manchmal einen Türken.

Und wenn im Mondlicht rings
Der Strand liegt und die Felsenbrüche, 
Tanz' ich vor einer alten Sphinx, 
Und lausch' auf ihrer Weisheit Sprüche.

Die Klauen in den Sand gepflanzt,
Tiefsinnig spricht sie: Tochter Thebens, 
Friss nur was du verdauen kannst!
Das ist das Rätsel deines Lebens.

Krokodilromanze

Die Bitten der Kinder 

Die Häuser sollen nicht brennen.
Bomber sollt man nicht kennen.

Die Nacht soll für den Schlaf sein.
Leben soll keine Straf sein.

Die Mütter sollen nicht weinen.
Keiner sollt töten einen.

Alle sollen was bauen.
Da kann man allen trauen.

Die Jungen sollen`s erreichen.
Die Alten desgleichen. 

Bertolt Brecht (1951)

Die Bitten der Kinder

Im Digital

Vom Neander- ins
Digital, der Weg führt
durch Schluchten und
Schlachten. Wer
den Feind zuerst erlegt
hat zwei Leben: Enter. 

von Klaus Merz

So viel verursacht sein digitaler Konsum! 
https://www.codecheck.info/m/news/So-viel-CO2-verursacht-Dein-digitaler-Konsum-370337

Im Digital

Das siebte improvisierte Solo zu einer Reihe von Gedichten oder literarischen Exzerpten:

Klaus Merz - Im Digital

"Vom Neander- ins
Digital, der Weg führt
durch Schluchten und
Schlachten. Wer
den Feind zuerst erlegt
hat zwei Leben: Enter."

Klaus Merz - Im Digital

Im Digital, Gedicht von Klaus Merz

Vom Neander- ins
Digital, der Weg führt
durch Schluchten und
Schlachten. Wer
den Feind zuerst erlegt
hat zwei Leben: Enter.

Schubladänä

Hannah Adriana

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