Black Heino ist eine Band aus Kreuzberg. Black Heino singt auf Deutsch. Black Heino ist Post-Punk, Post-Garage, Post-Wave und Postscriptum der Hamburger Schule. Wer erzählt, eine Musik lasse sich nicht in Schubladen stecken, lügt meistens. Black Heinos Musik passt gleich in mehrere Schubladen, auf das Sideboard, die Hutablage oder sonstwohin.
In einige Schubladen wollen sie aber nicht gesteckt werden. Black Heino sind weder Grau- noch Braunzone. Black Heino macht keine Hipster-Kacke und wollen keine Lifestyle-Idioten sein. In Songs wie “Selbstverwirklichung und Anomie” beziehen sie klar Stellung gegen jene entgrenzte Selbstverwirklichung, die kaum mehr sein kann als Pflichterfüllung gegenüber der Kulturindustrie. Das unterscheidet die Band von vielen: Haltung ist ihnen wichtiger als Posing. Poesie ist ihre Politik. Heimatgefühl ist eine Darmkolik. Deutschland in Europa, der Horror des Neoliberalismus, der Alltag des arbeitslosen Lebens sind wiederkehrende Themen der Band. Also die Wirklichkeit, von der sie gut reden haben. 

Ihre Musik vereint keine Gegensätze, beschreibt aber ungleiche Liebschaften: Garagen-Rock und New Wave, Freak-Beat und NDW, Glamrock und Surf, Punk und Schlager, Sixties und Eighties. Musikalische Referenzen und ihre Erkennbarkeit finden sie in Ordnung, solange kein Retro dabei rauskommt, sondern Musik ohne Realitätsverlust, Musik aus dem Hier und Jetzt.
Die drei festen Mitglieder der Band stammen aus dem süderelbischen Hämorrhoiden-Gürtel von Hamburg. Obwohl hinterm Deich aufgewachsen, waren Sie keine Jugendfreunde. Sie kannten sich kaum oder gar nicht. Keine Story, sorry! Mit mehr oder weniger erfolglosen Versuchsabläufen, Rockmusik zu machen im Gepäck, trafen sie sich viele Jahre später in Berlin und wurden eine Band. Weil es passte. Rockmusik ist bei Black Heino indes keine Lebenseinstellung. Für Pseudo-Religion haben sie nichts übrig. Rock ist einfach eine Sprache, die Black Heino spricht. Warum auch nicht. Besser als Eintragungen ins Nichts.