Hektor Van und Hanny Hanson sind zurück aus der Versenkung und bringen die Dämonen mit. Verbittert von der Art und Weise, wie Macht auch heute noch missbraucht wird, treiben sie in «Elephant terrible» den Zynismus auf die Spitze und lassen ihren dunklen Gedanken freien Lauf. Was wäre, wenn wir uns alle wie ein Elefant im Porzellanladen verhielten?

Die Antwort eröffnen die beiden Artisten in einem brachialen Instrumental, vor dem sie ihre Abgründe offenbaren und Emotionen ungefiltert und rücksichtslos verbalisieren. Sie kokettieren mit der Empathielosigkeit, welche besonders bei Personen in hohen Machtpositionen allgegenwärtig zu sein scheint, und protestieren gegen die Unterdrückung als Instrument zur Herrschaftserhaltung.

«Elephant terrible» verkörpert so den Widerstand gegen den Machtmissbrauch und gleichzeitig die Zelebrierung der Kunstfreiheit. Denn was an so vielen Orten radikal unterdrückt wird, ist in der Musik von Hektor Van und Hanny Hanson Quelle der Inspiration und Selbstheilung. Nämlich, dass es manchmal einfach raus muss. In diesem Sinne: Welcome to the Dark Side und lah si brenne wedä Bush vom Moses!

Elephant terrible

«Meh ha»! Hanny Hanson und Hektor Van präsentieren mit Ihrem neuen Werk den bisher heissesten Young Rebel Winter Release. Clubbiger Synthie, poppige Melodien und klassische Hip-Hop-Drums machen den Beat zum perfekten Übermittler der ungestümen Lyrics. Man will einfach mehr davon!
Auf der Suche nach Glück und Vollkommenheit frönen die Winterthurer Rapper in „Meh ha“ den Oberflächlichkeiten des Lebens. Mehr Besitz, mehr Erfolg, mehr Wert – so zumindest lässt es uns die Gesellschaft glauben. Dass die Realität meist anders aussieht, wissen auch Hanny Hanson und Hektor Van. Aber unser tägliches Dasein ist komplex und schwerwiegend, und in dieser Komplexität kann eine vereinfachte Weltanschauung zeitweise auch erleichternd sein. Voller Übermut und Tatendrang nutzen die beiden Künstler deshalb ihre Musik, um sich der Ernsthaftigkeit des Lebens zumindest kurzfristig zu entziehen. Denn obwohl – oder gerade weil? – ihnen die Bedeutung des Lebens stets bewusst ist, gibt es für Hanny Hanson und Hektor Van nur eine Überzeugung: Genug ist nicht genug, meh vo dem Läbe!

Meh ha

Fühles nid

Sohn

Ülä

Flex Part 1

Flex Part 2

Gold

Halleluja

Rapper, Producer

Hektor Van trifft irgendwo zwischen mitten ins Herz und mitten ins Ego. Nackte, ungeschminkte Rhymes vs. melodische Instrumentals, bissige Battle-Manier vs. daily struggles: Die Tracks des Winterthurer Rappers und Producers trotzen dem Ungleichgewicht des Alltags und verwandeln es stattdessen in multiemotionale Kunstwerke, die noch lange in den Ohren klingen.

Wie so vielen musikalischen Grössen wurde auch Hektor Van der Weg zum Musiker quasi in die Wiege gelegt. Zuhause stets von Instrumentalklängen umgeben, wurde Musik für den gebürtigen Winterthurer schon früh zu einer Leidenschaft, die mehr war als nur eine Eintagsfliege.

Als er sich mit 16 Jahren und einigem an Klavierunterricht im Gepäck zum ersten Mal an eigene Hip Hop-Beats wagte, war der Fall schnell klar. «That’s it», dachte er sich, aus dieser Ecke der Musik würde er so schnell nicht wieder rauskommen. Tja, richtig gedacht. So entstanden die ersten musikalischen Kompositionen, die der Beginn seiner heute so typisch eingängigen Beats sein sollten. Es folgten Jahre voller Neugier für dieses derart vielschichtige Genre, die Auseinandersetzung mit Techniken und Flows, dem Drang, sich weiterzuentwickeln, dem Willen, besser, echter, lauter zu werden. 

Mittlerweile hat sich Hektor Van ein breites und bemerkenswertes musikalisches Repertoire zurechtgelegt, das er spätestens mit seiner ersten EP «Basis» (2019) eindrücklich unter Beweis stellte. Die geschickte Kombination von Egomanie und Empathie ist zu seinem Markenzeichen geworden und verleiht seiner Musik jene Einzigartigkeit, die so vielen anderen fehlt. Und obschon man aufgrund der Lyrics seiner frühen Tracks «Nachtmensch» oder «z’fuul für das Land» anderes vermuten könnte, darf man in Zukunft garantiert auf viel Neues von Hektor Van gespannt sein, das entweder mitten ins Herz, ins Ego, oder irgendwo dazwischen trifft.

Hektor Van

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