hol schnell das gewehr aus dem zelt
und erschieß den eisbär
bis hierher und nicht weiter?
nicht mit uns!

wir stehen jetzt also bis zu den knien im schnee
eissturm und heimweh wie peitschen im gesicht

doch wir kehren nicht um!
wir kehren nicht um!
wir kommen um oder an, irgendwann

du hast also unseren kompass verloren
da bei den stromschnellen,
das ging alles so schnell
das ist kein problem, sag ich
wir folgen den sternen
und ganz abgesehen davon
ist unser ziel bestimmt nicht mehr fern

doch wir kehren nicht um!
wir kehren nicht um!
wir kommen um oder an, irgendwann

wir wussten ja, dass es nicht einfach wird
und dass unser wimperklimpern in der kälte klirrt
und dass alles um uns weiß ist und man nicht mehr weiß,
wo eigentlich nochmal hinten und vorne war

wir kehren nicht um...

Bis hierher und nicht weiter (Live bei Radio Dreyeckland)

im fluss die welt in spiegelbildern
eine stadt auf dem kopf
und ein mond ertrinkt

über den bäumen und den feldern
klebt mein erinnern
deinen namen
an die decke dieser nacht
und eine milliarde geschichten:
ha, ha, ha, ha
was haben wir gelacht.

als es verschwand, blieb mir der regen
und ein paar gedanken aus gold
- so schwer und reich und voll.

wie nasses laub blieb in mir kleben
was du sagtest 
als ich mit mir selbst um mich warf:
"unsere tinte ist also leer - 
dann bitte, bitte, bitte schreib auch nicht mehr."

reiß mir ein loch in die segel,
dann bleib ich hier
kein wind wird mich mehr bewegen
nirgendwo hin, weder fort noch zurück zu dir

Eine Milliarde Geschichten (Live bei Radio Dreyeckland)

Vormals gespielt und aufgenommen mit der Band Irie (www.myspace.com/irierock).

alles hier und jetzt
ich glaub, ich muss weg
ohne dich
vielleicht auch nicht
doch die zeit läuft immer schneller
und die koffer sind
noch immer nicht, noch immer nicht gepackt

alle wege führen hier weg
diese städte sind magneten aus beton
und wir ziehen weiter

alles hier und jetzt
ich glaub, ich muss weg
ohne dich
vielleicht auch nicht
doch die zeit läuft immer schneller
und die koffer sind
noch immer nicht, noch immer nicht gepackt

und ich seh uns schon am bahnsteig stehen
die hände in den taschen
die menschenmassen
der strömende regen
wir bewegen uns nicht mehr im kreis
weil ich weiß
weil ich weiß, wohin

alle wege führen hier weg
diese städte sind magneten aus beton
und wir ziehen weiter

Magneten (Live bei Radio Dreyeckland)

kneif die augen zusammen
und wenn du jetzt in die lichter schaust
dann sieht es aus
als hätte jemand hier ein goldenes netz gespannt
über die ganze stadt
befestigt am stadtrand

und all die straßen könnten zeilen sein
stell dir nur vor, mit jedem schritt 
schreibst du deine eigene geschichte noch weiter in die stadt hinein
und deine grauen chucks
sind feder und bleistift


und wenn du am hafen stehst, dann schau
wo, wohin der wind weht
wie wär's, wenn wir schiffe wären
ganz weit draußen auf dem meer


beiß die zähne zusammen
und wenn du jetzt in den spiegel schaust
dann sieht es aus
als wären zweifel und verzweiflung aus staub gebaut
und mit nur einem hauch
zerlegt und vergessen

und all die fehler könnten farben sein
stell dir nur vor, der ganze weg hierher
ein blau-grün-rot-gelbes meer
und jedes wort und jeder gedanke von dir
wie kreide am bordstein

deine worte könnten explosionen sein,
mit jeder silbe und jedem wort
zertrümmerst du ein, zwei, tausend herzen aus stein
dieses lied ist für all die narren
und für die, die wünschten
narren zu sein

Mein Ritter