Zauberwald Lenzerheide
prendre l'air_3
Hörstück und Luftkörper

«Atmende», von innen beleuchtete Objekte liegen in einer Senkung im Zauberwald. Bei den Luftkörpern ist ein Hörstück vernehmbar, das von Bündner Sagen und Berggeschichten inspiriert ist. Die ausgewählten Geschichten sind in deutsch und rätoromanisch gesprochen und treffen auf die Geräuschkulisse des Ortes Lenzerheide. Zusätzlich klingen ortsfremde Elemente von «prendre l‘air_2», einer Intervention auf einer Industriebrache, nach.

Mitarbeitende:
Mastering Hörstück: Anselm Caminada 
SprecherInnen: Flurina Pünchera, Gion-Andri Decurtins, nico lazúla Kuratorium: Projektil Zürich 

Material:
3 Objekte unterschiedlicher Grösse und formaler Ausführung in transparenter Folie mit Gitternetzarmierung
3 Gebläse
3 Steuerungsgeräte
CD-Player
4 Lautsprecher

LAST  nico lazúla | ruedi staub_prendre l'air_3_Hörstück 2015

Hier hausten wir 
Gruppenausstellung Kunsthalle(n) Toggenburg

Ausgangspunkt der Intervention von LAST sind zwei junge Frauen, die vom 27.7. bis 24.8.1965 in einem der Zimmer der Pension «gehaust» haben, wie sie es im entsprechenden Zimmer in der Kastentürinnenseite festgehalten haben. 
Im Hörstück werden fiktive Bilder, Traum- und Gedankenwelten der zwei Frauen, die sich «Tiger» und «Jo» nennen, in Fragmenten entworfen. 
Die wundersamen, verspielten Drahtobjekte, die sich im Raum bewegen, lehnen sich inhaltlich an die Geschichte an. 
Krakelig suchend, impulsiv oder reibend begleiten sie die Textebene.
Als Rezipierende sitzen wir mitten drin, zwischen dem digitalen Sound, der analogen Geräuscherzeugung und der Soundscape der Realzeit. 

Sprecherinnen: Annette Kühn, Nico Lazúla 
Soundarrangement: LAST
Mastering Audio: Anselm Caminada Dauer: 12 Min (Loop) 

Textauszüge:
Franz Xaver Baier: Der Raum
Bianca Döring: Ein Flamingo, eine Wüste 
Katherine Mansfield: Fliegen, Tanzen, Wirbeln, Beben
und Texte LAST nico lazúla | ruedi staub 

Lyrik:
Ilma Rakusa: Gedicht gegen die Angst

LAST  nico lazúla | ruedi staub_Hier hausten wir_Kunsthalle(n) Toggenburg, Germen, 2021

Hörstück Leftovers 9, Ausstellung Haus zur Glocke, 2018

Das Kunstprojekt von LAST arbeitet mit Leftovers
vom Lindenareal in Steckborn. Die um 1900 erbaute Stickerei wurde nach der Finissage im November 2018 abgerissen.
Gesicherte Gebrauchsspuren des Areals, gesammelte ortsspezifische Klänge und Objekte wurden transformiert und spielerisch in neue Kontexte gestellt.
Interventionen mit Häutungsobjekten, einem Hörstück und einem Video. Boden- und Wandspuren, die Form diverser Objekte des Gebäudes wurden mit Gummimilch vor Ort abgenommen. Dabei sind Häutungsobjekte entstanden, deren Inhalte entschwunden sind. Sie sind ihrer Funktion enthoben, ihre ursprüngliche Form bleibt aber dennoch erkennbar. Das grösste dabei entstandene Häutungsobjekt ist ein Harmonium.
Einen weiteren Teil der Intervention in der Ausstellung
bildet ein Hörstück, welches die Häutungsobjekte atmosphärisch verdichtet. Es ist ein Arrangement aus den Geräuschen, die in den Räumen des Lindenareals aufgezeichnet wurden und den Klängen, die mit den Leftovers des Areals vor Ort erzeugt wurden. Hörbar werden z.B. die Aufzeichnung der Schritte im Gang des Gebäudes, der Klang der Wohnungsglocke, ein tropfender Wasserhahn in einem faszinierenden Klangverlauf, das quietschende Dachfenster vor dem Estrich, der Klang des verstimmten Klaviers, welches bis welches bis kurz vor dem Abbruch im Gebrauch war.

LAST nico lazúla | ruedi staub_Leftovers_9, Hörstück aus der Werkreihe Häutungen, 2018

Hörstück in der Ausstellung zu einer ungewöhnlichen Komponistin - Leben und Werk Ethel Smyth

Nico Lazúla, 2014_Auftragsarbeit Hörstück Zur Komponistin Ethel Smyth

«utopique-nique»
Intervention_Audioinstallation Sigi-Feigel-Terrasse Zürich 

Organisation/Kuratorium KunstRaum R57
Im Rahmen von «Gasträume», Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Zürich, KiöR

Die Intervention umkreiste den Alltag von Menschen, die von unserer Gesellschaft an den Rand gedrängt werden. Gleichzeitig spielte sie mit einer der häufigen Nutzungen der Terrasse im Sommer. Die Audiospur des Szenenbildes liess die Klangkulisse des Ortes und Textfragmente in verdichteten parallelen Ereignissträngen aufeinander treffen.

Szenografie und Sound: nico lazúla
mit Zitaten von: Jean Améry, Hannah Arendt, Walter Benjamin, Elisabeth Bronfen, Bianca Döring, Sigmund Freud, W.G. Sebald, Anna Seghers; O-Ton Sigi Feigel (aus Interviews Radio DRS).

Nico Lazúla, 2010_Audiointervention «utopique - nique», Live Vier Kanal

prendre l‘air_2
Hörstück und Luftkörper
Ausstellung «Living Memory», Papierfabrik Zwingen, 2015

Die ortsgebundene, raumgreifende Intervention «prendre l‘air_2» gibt durch «atmende» Luftkörper Raum für ein erneutes, vielgestaltiges Erinnern an die Geschichte der Papierfabrik. Drei halbtransparente Körper bewegen sich fein, «atmen» langsam
und schmiegen sich in den Raum ein. Die Rezipierenden können sich zwischen den Objekten bewegen oder hindurchzwängen, je nach dem momentanen Volumen der Körper. Die Betrachtenden kommen so in
«Körperkontakt» und Reibung mit den Erinnerungsräumen.
Alle im Audiostück hörbaren Klänge werden durch LAST mit noch vorhandenen Geräten und Material der leerstehenden Papierfabrik
erzeugt und aufgezeichnet. In der Resonanz der vielfältigen Klänge werden die grosszügigen Räume des Ortes deutlich spürbar. Für die Intervention «prendre l‘air_2» ist die in den Fabrikhallen erzeugte Klangwelt mit Textfragmenten aus den Archivalien der langjährigen Geschichte der Papierfabrik Zwingen zu einem Hörstück
Dossier LAST verdichtet. Die Audioarbeit ist teilweise verschwommen
zu vernehmen, in einem anderen Moment sind die Audiofragmente
aber wieder klar verständlich. Dies spielt darauf an, wie Erinnerung oft funktioniert: in gewissen Momenten taucht die Erinnerung
ganz klar auf, zu anderen Zeiten bleibt sie
vernebelt und unscharf.

Komposition: LAST nico lazúla | ruedi staub
Mastering Hörstück: Anselm Caminada

Material
Genähte halbtransparente Gitterfolie, 4 Gebläse

LAST nico lazúla | ruedi staub, Hörstück Prendre L'air 2, 2015

Last nico lazúla | ruedi staub
Le grognement vague
Skulptur und Hörstück
GASTRÄUME ZÜRICH 2019

Mittig auf dem Vulkanplatz wächst eine spezielle blaue Pflanze aus der Erde. 

Die Pflanze setzt sich aus kleinen Rohren zusammen, die ähnlich Schachtelhalmen oder Bambus «gewachsen» sind. Die Rohre sind in der Skulptur ihrer sonstigen Funktion völlig enthoben.

Eine Audioarbeit erklingt aus einigen gelben, perforierten Rohrabschlüssen. Das Hörstück thematisiert das Erdbrummen, nimmt das Dröhnen und Stottern der Erde auf und macht es hörbar. Verdichtet wird das Hörstück mit einer Textebene aus «Füllwörtern», die im Vorfeld des Projektes vor Ort auf dem Vulkanplatz erlauscht und gesammelt wurden. Diese in der Audioarbeit übereinandergesprochenen «Füllwörter» segeln im höheren Frequenzbereich über die tiefen Frequenzen des Erdbrummens. Das in verschiedenen «Temperaturen» gesprochene  und in das Hörstück eingeflochtene Gedicht entzieht sich anfänglich einer klaren Verständlichkeit. Erst im nochmaligen Hören erschliesst es sich. Erst wenn sich die Rezipierenden nahe an die Skulptur heranbewegen, ist die Audioarbeit klar zu vernehmen. 
Die Kunstintervention thematisiert das Momentane, das stetig sich Verändernde und lässt ein leises Unbehagen spürbar werden.


Skulptur
LAST  nico lazúla | ruedi staub in Zusammenarbeit mit Vorfa-Plast
Material: handelsübliche Abflussrohre mit blauer Schutzumwicklung, gelbe Rohrabschlüsse
Masse (HxBxT): ca. 4 x 3 x 3 m

Hörstück
Sprechende: Matthias Hungerbühler, Céline Landolt, Nico Lazúla
Lyrik: Sascha Kokot «wir werden in unseren Kammern nicht mehr wach» aus dem Band «FERNER»

Komposition: LAST  nico lazúla | ruedi staub
Audiomix: Anselm Caminada
hörbar über acht in die Skulptur eingebaute Lautsprecher, Dauer 7 Min. (LOOP)

Courtesy: LAST  nico lazúla | ruedi staub und LOKAL 14

nico lazúla_künstlerin | szenografin