Diskurs

Erinnern als höchste Form des Vergessens? (Um-)Deutungen des Holocaust und der „Historikerstreit 2.0“

Buchvorstellung und Gespräch mit Steffen Klävers, Felicitas Kübler und Marc Seul.

Vor dem Hintergrund des sich seit über zwei Jahren in der deutschsprachigen Öffentlichkeit abspielenden „Historikerstreit 2.0“ wird immer wieder über die Bedeutung des Holocaust gestritten: Was war der Holocaust und was war er nicht? Inwiefern ist er „präzedenzlos“? Wie wird an ihn erinnert, wie sollte es getan werden? Wer bestreitet seine Präzedenzlosigkeit und welche politischen Folgen bringt das mit sich?


Eine Kooperation des objekt klein a mit dem Verbrecher Verlag und der Gesellschaft für kritische Bildung.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe “Auseinandersetzungen zur Gegenwart des Antisemitismus”, die von einigen Dresdner Gruppen in Kooperation organisiert wird. Mit dabei sind das Referat politische Bildung der TU Dresden, kosmotique e.V., das AZ Conni, AUDIOSCIPT.NET und die Pirnaer Autonome Linke.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Buchvorstellung "Erinnern als höchste Form des Vergessens?"

Definitions(ohn)macht? – Linke Diskurse in der Klemme

Kritik und Streit waren und sind schon immer ein wesentliches und im besten Fall produktives Element linker Politik und Debattenkultur. Zunehmend – und besonders deutlich ist dies nach dem 07. Oktober geworden – sind linke Diskursräume jedoch zu Minenfeldern geworden, auf denen sich Akteur:innen unterschiedlicher politischer Sozialisationen unversöhnlich gegenüber stehen und in denen Debatten zunehmend in Echokammern und (digitalen) Filterblasen geführt werden. Dabei scheint es oftmals nur mehr darum zu gehen, sich der Korrektheit und moralischen Überlegenheit der jeweils eigenen Position zu versichern, nicht aber darum, linke Handlungsmacht aufzubauen und gemeinsame Perspektiven zu entwickeln, derer es in Zeiten des lokal und global erstarkenden Rechtspopulismus so dringend bedürfte.

Mit Bezug auf die Grabenkämpfe, die sich derzeit innerhalb des Feminismus und bereits seit langem innerhalb des Spannungsfeldes zwischen Verfechter:innen der Kritischen Theorie und postkolonialen Theorietraditionen abspielen, wollen wir im Rahmen dieser Veranstaltung über innerlinke Konflikte reflektieren und die Möglichkeiten bzw. Möglichkeitsbedingungen für eine solidarische Streitkultur und eine gemeinsame politische Praxis ausloten.

Diskussion und Gespräch mit Franziska Haug, Hannah Eitel und Julia Pustet, moderiert von Lucas von Ramin.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe “Auseinandersetzungen zur Gegenwart des Antisemitismus”, die von einigen Dresdner Gruppen in Kooperation organisiert wird. Mit dabei sind Referat Politische Bildung der TU Dresden, kosmotique e.V., das AZ Conni, AUDIOSCIPT.NET und die Pirnaer Autonome Linke.

Das Projekt wird gefördert von der Amadeu Antonio Stiftung.



Einführende Worte der AG Politische Bildung des objekt klein a:


"Schön, dass ihr so zahlreich erschienen seid!

Ich vermute mal alle, diejenigen, die heute hier sind, sind aus ähnlichen Gründen hier: Nicht nur besteht ein Interesse an linken Debatten und der Auseinandersetzung damit, sondern sicherlich herrscht bei einigen auch zumindest ein Fünkchen Frustration vor, wenn es darum geht, linke Diskurse zu verfolgen oder sich an ihnen zu beteiligen. 

Wir als AG Politische Bildung des objekt klein a haben die heutige Veranstaltung auch aufgrund der Reaktionen auf ein Statement des Clubs anlässlich des 07. Oktober entwickelt. Vermehrt wurden dem Club daraufhin Vorwürfe gemacht und die Sprechposition zu dem Thema infrage gestellt. Und nicht nur der Club, sondern auch beschäftigte Einzelpersonen landeten auf BDS-Listen, die zum Boykott aufriefen. 

Wir als AG haben über das letzte halbe Jahr einen konstruktiven Diskurs zum Thema vermisst und waren vor allem immer wieder erstaunt, in welchem Ausmaß Sprechverbote erteilt wurden und Beleidigung statt Diskussion Raum fand. Das alles betrifft aber nicht nur den ohnehin emotional aufgeladenen Diskurs um Nahost, sondern lässt sich auch mit Blick auf feministische Debatten beobachten, die ebenfalls von einer zunehmenden Aggressivität gekennzeichnet sind. Wir beobachten diese Entwicklungen mit Sorge. 

Deshalb haben wir für die heutige Veranstaltung “Definitions(ohn)macht? – Linke Diskurse in der Klemme" Franziska, Hannah, Julia und Lucas eingeladen, um darüber ins Gespräch zu kommen. Wir möchten den Versuch wagen, Konfliktlinien linker Diskurse nachzuzeichnen, diese zu reflektieren und uns fragen, wie eine solidarische Streitkultur in einer Linken gelingen kann."

Definitions(ohn)macht - Linke Diskurse In Der Klemme

Angestachelt von der Kraft der Selbstermächtigung und inspiriert von der Schönheit der temporären Orte halblegalen und illegalisierten Feierns, haben wir uns 2015 an die Sanierung einer Brache im Dresdner Industriegelände gemacht. Seit unserer Eröffnung im Jahr 2017 stehen wir für die Überwindung des notorischen Gegensatzes von Vergnügungs- und politischer Kultur; für Synergien zwischen den Künsten und Gewerken; für eine progressive und kollektivistische Clubkultur. Was uns antreibt, ist der beständige Wunsch, den flüchtigen Momenten spontaner Seligkeit eine Heimat zu geben. Den Soundtrack dafür liefern Szenegrößen ebenso wie Nachwuchstalente der elektronischen Musik.

RESIDENTS:
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