"Music saved my life and music saves me still."
Alice Herz-Sommer
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Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine boykottiere ich russische Künstler. Warum? Weil ich in den ersten Tagen der Invasion viele russische Künstler, die ich seit meiner Kindheit bewundert habe oder deren Arbeit ich mochte, flehend angeschrieben habe. Ich machte keine Vorwürfe, ich bat sie lediglich, nicht zu schweigen. Ich erwartete keine Antworten. Doch ich war schockiert, als ich merkte, dass sie als Reaktion auf meine flehenden Briefe mich blockierten, meine Accounts aus unerklärlichen Gründen gemeldet wurden.
Es tat weh – es tat weh, "erwachsen zu werden" und zu akzeptieren, dass dieses sowjetische Märchen von "Wir sind alle Brüder" nichts wert war.
Als mir klar wurde, dass die russische Bevölkerung nichts gegen diesen Angriff unternehmen wird, war das der Moment, in dem ich wirklich Angst bekam.

Aber es gibt sie – Journalisten und Künstler, die menschlich geblieben sind und dafür ihre Karriere geopfert haben. Die nicht geschwiegen und die Dinge beim Namen genannt haben.

Zu diesen wenigen Künstlern gehört die russische Schauspielerin Maria Mashkova. Sie lebt seit einigen Jahren in den USA. Nach einem Interview, in dem sie ihre Meinung über den russischen Angriff auf die Ukraine offen äußerte und sich auf die Seite der Ukrainer stellte, wusste sie, dass ihre Karriere als Schauspielerin in Russland beendet war.
Vor kurzem schrieb Maria ein Theaterstück mit dem Namen "Nadezhdiny", basierend auf dem Tagebuch ihrer Urgroßmutter – der Ehefrau von Jewgenij Nadezhdin. Jewgenij Nadezhdin war Revolutionär, kritischer Publizist und ein Gegner von Wladimir Lenin. Bei dem Theaterstück handelt es sich um eine Liebesgeschichte zur Zeit der Russischen Revolution.

Ich genieße Interviews mit Maria, sie ist eine interessante, kluge und kreative Frau.

Ich würde mir wünschen, dass in den deutschen Medien mehr über solche MENSCHEN berichtet wird.

"Ich möchte putin in Den Haag sehen, wie er für die Zerstörung von Menschenleben verantwortlich gemacht wird – in zwei Ländern gleichzeitig, meines eingeschlossen.
Dieser Wunsch ist zu einem Traum geworden, meinem einzigen im Moment. Meine Träume haben die Eigenschaft, in Erfüllung zu gehen, aber diesmal werde ich mir besonders große Mühe geben zu träumen – wie niemals zuvor." - Maria Mashkova, Juli 2022

https://www.youtube.com/watch?v=VuYG7q2v55Q

Marias Interview mit ihrer Cousine – über ihr Kennenlernen nach Kriegsbeginn, die Geschichte ihrer Ururgroßeltern und das Theaterstück „Nadezhdiny“. Das Gespräch ist auf Russisch, aber ich habe es mir ein zweites Mal mit englischen Untertiteln angeschaut – die Übersetzung ist großartig. Sehr berührend. Meine absolute Empfehlung! 

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(c) Sergey Mironov, 14. Oktober 2022
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"Mein Leben wurde auf 15 Millionen Hrywnja geschätzt.
Weitere 16.000 bekomme ich für meine Freiheit – das ist mein Gehalt. Und dann noch Unterstützung: In der Kampfzone 3.000 pro Tag, außerhalb 1.000. So viel ist meine Freiheit wert. Aber dreimal soll ich verdammt sein, wenn ich je daran gedacht hätte, als ich mich als Freiwilliger gemeldet habe.

Ich bin in den Krieg gezogen, weil er der einzige Zustand reiner Emotion ist, den man sich nicht vorstellen kann – und auch nicht sollte. Der Krieg ist eine Verdichtung von Schmerz, Angst, elementarsten Wünschen, Glauben, Liebe, Respekt – kurz: von allem. Der Krieg schafft Bedingungen, so extrem, dass es schlicht unmöglich ist, sich selbst oder anderen etwas vorzumachen. Alles fällt an seinen Platz.
So erschreckend es auch klingen mag – im Krieg finden Menschen zu sich selbst. Nur: Nicht jeder kann mit dem leben, was er da findet.

Ich bin in den Krieg gezogen, weil ich nie Teil von etwas war – ein willenloser, passiver, konturloser Teil von etwas Großem. Meine ganzen 35 Jahre habe ich abseits der Ereignisse verbracht. Ich habe mich stets bemüht – und, ehrlich gesagt, es ziemlich gut geschafft – parallel zum Strom des gesellschaftlichen Lebens zu existieren.

Ich bin in den Krieg gezogen, weil ich unbedingt etwas über mich erfahren wollte. Und über die Menschen. Etwas, das man aus keinem Buch, keinem Küchengespräch bei einer Tasse Kaffee, keiner noch so herzlichen Freundschaft lernen kann.
Etwas, das man nicht in der Silhouette einer leidenschaftlichen Nacht erkennt. Etwas, das nicht in Zorn, Freude oder Kränkung ausgesprochen wird. Etwas Geheimes, das jeder tief in sich trägt und niemals – nicht einmal sich selbst – in Worte fasst.

Ich bin in den Krieg gezogen, um mich und meine Gefühle zu prüfen. Zu den Menschen, zum Land, zu mir selbst. Um zu sehen, ob es diese Gefühle überhaupt gibt.

Heute ist ein Feiertag. Ein Feiertag für jene, die sich selbst für etwas Größeres aufgegeben haben.
Die ihre Freiheit geopfert haben – für andere.
Für jene, die aus den unterschiedlichsten Gründen dorthin gegangen sind, wohin eigentlich niemand gehen sollte.
Ein Feiertag – mitten im Krieg.

Uns steht ein weiter Weg bevor, um unseren Platz in der Geschichte zu finden, um für uns selbst und unser Recht, die eigene Zukunft zu wählen, einzustehen. Wir kämpfen für die Freiheit.
Für die Freiheit kämpfen gerade die, die sie im Moment nicht haben. Ein Paradox.

Ich zolle all jenen tiefsten Respekt, die diesen schweren Weg gewählt haben.
Und ich bin froh, dass ich damals die Entscheidung getroffen habe, die ich getroffen habe.
Einiges habe ich schon verstanden. Vieles steht noch bevor.

Der Krieg ist eine schreckliche, grausame Zeit.
Aber selbst in der tiefsten Finsternis sprießt neues Leben – und daraus wachsen irgendwann wunderschöne Blumen."

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#Sumy #Ukraine #Суми  
Vitaly Portnikov (ukr. Publizist, Schriftsteller, Politikanalytiker), 13.04.2025 
"Diese sinnlosen Verhandlungen Trumps stärken lediglich Putins Gefühl der Straflosigkeit. All die Opfer durch die verstärkten russischen Angriffe auf Wohnviertel ukrainischer Städte gehen auf das Konto dieser Illusionen Trumps – oder seines sturen Bestrebens, die russisch-amerikanischen Beziehungen aus irgendwelchen finanziellen Motiven zu verbessern. Infolgedessen hat Putin beschlossen, dass er sich absolut alles erlauben kann. Er beschießt demonstrativ Wohngebiete ukrainischer Städte."

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Ти не розумієш вже ні розумом , ні душою...
как будто всему світу очі зав'язали... 
#КривийРіг #Київ #Харків ...Думками з Вами💚

#КогдаТеррористыОбещаютМир

Du kannst es nicht mehr begreifen ... weder mit deinem Verstand noch mit deiner Seele ...als hätte man der ganzen Welt die Augen verbunden.… 
#April2025 #KrivyjRih #Kyiv #Kharkiv
#WennTerroristenFriedenVersprechen

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"It turns out that the best security guarantees are embedded within ourselves."
Valerii Zaluzhnyi, March 26, 2025

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"Виходить так, що найкращі гарантії безпеки закладені у нас самих."
Валерій Залужний, 26 березня 2025

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"The tragedy of war is that it uses man's best to do man's worst."
Henry Fosdick

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"War is not a game!
Either there is a world order, there are mechanisms of collective security, there is the containment of the aggressor, there is resistance to evil...
Or, guys, get on your knees and fulfill all the demands of the terrorists – since they are the ones with weapons.
Today we saw how #Ukraine, fighting a battle for the entire civilized world, was betrayed. Our planet has never seen anything like this before.
To Ukraine and Ukrainians – rays of support, as well as wishes to endure and win!

Gennady Gudkov (Russian opposition politician), March 1, 2025
...
"Krieg ist kein Spiel!
Entweder es gibt eine Weltordnung, es gibt Mechanismen der kollektiven Sicherheit, es gibt die Eindämmung des Aggressors, es gibt den Widerstand gegen das Böse...oder aber, Leute, kniet nieder und erfüllt alle Forderungen der Terroristen – denn sie sind die, die bewaffnet sind.
Heute haben wir gesehen, wie die Ukraine, die einen Kampf für die gesamte zivilisierte Welt führt, verraten wurde. So etwas hat unser Planet noch nie gesehen.
Der Ukraine und den Ukrainern – Strahlen der Unterstützung sowie die besten Wünsche, standzuhalten und zu siegen!"

Gennady Gudkov (russischer Oppositionspolitiker)

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Es gibt Momente, in denen man merkt, dass nicht alle Menschen, die zuschauen, auch wirklich hinsehen. Dass nicht jeder, der liest, auch wirklich versteht – oder verstehen will.

Für mich ist der 24. Februar kein Tag wie jeder andere. Auch für Millionen von Menschen ist er ein Tag der Trauer, des Schmerzes und der Erinnerung. Es ist der Jahrestag eines Krieges, der unschuldige Menschenleben gekostet, Familien zerstört und Existenzen vernichtet hat. Ein Krieg, der auch das Leben in Deutschland verändert hat – und nicht zum Besseren. 

Russland hat auch an diesem 24. Februar die ukrainischen Städte stärker bombardiert – „zur Feier des Tages“.  Wer das nicht fühlen kann, wer an diesem Tag Gleichgültigkeit oder gar bewusste Provokation zeigt, der zeigt mir vor allem eines: dass wir nicht dieselben Werte teilen.

Nein, ich erwarte nicht, dass jeder an diesem Tag öffentlich Trauer zeigt. Aber ich bin fassungslos, was Menschen, die meine Texte über Jahre gelesen haben, ausgerechnet an diesem Tag auf ihren Accounts posten.

Ich wünsche euch nicht, dass ihr die wahre 'russische Seele' am eigenen Leib spüren müsst. Aber ich wünsche euch, dass ihr eines Tages versteht, was ihr mit eurer Gleichgültigkeit und eurer blinden "Liebe" zu Russland angerichtet habt – nicht nur für andere, sondern auch für euch selbst und für eure Kinder.

Aus irgendeinem Grund dachte ich, dass gerade Menschen aus der Musikbranche mehr Empathie und Mitgefühl haben – schließlich lebt Musik von Emotionen. Nun, ich habe mich getäuscht...

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(c) Sergey Mironov, Kiev am 24. Februar 2022

https://www.instagram.com/vanishing_kyiv/

" In den letzten Tagen, ja Wochen, habe ich das Thema Krieg sorgfältig vermieden. Aber jeden Abend, wenn ich das Licht ausschaltete, mich in eine warme Decke wickelte und sich auf die Seite legte, schwirrte mir im Kopf: Was, wenn morgen Krieg ist?

Heute herrscht Krieg in meinem Land. Ich habe nie über meinen Patriotismus gesprochen. Zu vielen Dingen äußerte ich nicht meine Meinung. Ich war bewusst unpolitisch und irgendwo sogar weltoffen. Aber es war nur äußerlich.

Ich werde nicht darüber schreiben, wen ich liebe und wen ich hasse. Ich werde keinen Unsinn darüber schreiben, dass ich bis zum letzten Blutstropfen für meine freie Ukraine einstehen werde. Es lässt sich viel schreiben und sagen. Viel wichtiger - machen.

Heute herrscht Krieg in meinem Land. Ich glaube nicht, dass irgendjemand auf dieser Welt wirklich glaubt, dass wir angegriffen haben... uns angegriffen haben. In den besten Traditionen autoritärer Bastardregime. Sie haben nachts angegriffen.

Der Westen äußerte tiefe Besorgnis. Hat jemand wirklich geglaubt, dass es anders sein könnte? Es ist einfach an der Zeit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen: Entweder nehmen wir unser Schicksal in die Hand und ja...wir kämpfen, oder wir verrotten bei lebendigem Leib...

Nie zuvor in der Geschichte unseres Landes hat es einen Moment gegeben, in dem so viel von uns abhing. Von jedem Menschen, von jedem Paar Hände. Von einem freundlichen Wort und Weisheit. Von Ausdauer und sturer, fast dummer Unwilligkeit, nachzugeben. Entweder jetzt oder nie.

Ich werde niemals diejenigen verurteilen, die derzeit in Richtung Lwiw im Stau stehen. Der  früher aus dem Land flog und sich aus der Ferne große Sorgen um uns macht. Ich werde die Soldaten eines anderen Landes nicht verurteilen, die aus irgendeinem Grund in Panzern nach Charkow fahren. Verurteilung ist dumm. Jeder macht das, was er für richtig hält. Die Zukunft wird alles an seinen Platz bringen.

Passen Sie auf sich und Ihre Lieben auf. Keine Panik. Lieben und glauben – Liebe und Glaube werden uns niemals genommen.

Und diejenigen, die zu einer (guten)Tat fähig sind - jetzt ist die Zeit für sie. Die Zeit wird alles an seinen Platz bringen.

Aber auch nach den dunkelsten Zeiten gibt es immer Licht. Ich wünsche uns allen, dass wir uns in dem Moment, in dem dieses Licht kommt, keine Vorwürfe machen ...."

Olga P. 🕊️