Warum handeln Menschen wider besseres Wissen?
Diese Frage beschäftigt den Hamburger Lernforscher und Kulturtheoretiker Kersten Reich, geboren 1948, schon viele Jahre lang. Sowohl als Professor für Allgemeine Pädagogik in Hamburg als auch für Internationale Lehr- und Lernforschung an der Universität Köln.

Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte er 2021 in dem zweibändigen Monumentalwerk "Der entgrenzte Mensch und die Grenzen der Erde".
Reich kommt zu dem Schluss, dass Menschen sich oft für aufgeklärt halten und denken, auch danach zu handeln, faktisch aber nach dem handeln, was sie sich wünschen. Ein gefährlicher Mechanismus der Selbsttäuschung!

Doch Kersten Reich ist davon überzeugt, dass es einen konstruktiven Ausweg aus der maßlosen Entgrenzung des Menschen gibt. Im Gespräch mit Andreas Obrecht betont er, dass es grundsätzlich gar nicht möglich ist, nichts zu lernen. Auch in Zeiten der großen Veränderungen, wie wir sie gerade erleben. Unsere Emotionen könnten uns sogar dabei helfen, zu einem an Kriterien der Nachhaltigkeit orientierten Weltverständnis zu kommen.

Da Capo: Im Gespräch, Ö1 vom 3. Dezember 2021

Kersten Reich - "Es ist nicht möglich, nichts zu lernen!"

Killt Kapitalismus Klima? Diskussion zwischen Stephan Schulmeister und Monika Köppl-Turyna

Dass die globale Klimakrise eng mit den Entwicklungen der Weltwirtschaft der letzten Jahrzehnte verknüpft ist, gilt offenbar als ausgemachte Sache. Die Folge: Früher knallhart wettbewerbsorientierte Volkswirtschaften wie z.B. die deutsche setzen auf Rückbau und opfern der CO2-Politik ihrer Regierungen zentrale Sektoren der Energiewirtschaft und der Autoindustrie. Und der „Finanzkapitalismus“ gilt unter linken Intellektuellen ohnehin als Hauptschuldiger für Verwerfungen aller Art. Der keynesianisch orientierte Ökonomen Stephan Schulmeister (früher WIFO): 
„Kapitalismus ist ein System, das auf permanente Expansion angelegt ist, denn das Profitstreben konzentriert sich auf die Akkumulation von immer mehr und immer modernerem Kapital. Das Dilemma: Wenn Kapitalismus dauerndes Wachstum braucht und letzteres unausweichlich die Klimakrise vertieft, dann muss entweder der Kapitalismus überwunden oder eine Klimakatastrophe in Kauf genommen werden.“

Einen ganz anderen Zugang zu Marktwirtschaft und Kapitalismus im Zusammenhang mit dem Weltklima hat die liberale Ökonomin und Direktorin des Eco-Austria-Instituts für Wirtschaftsforschung Monika Köppl-Turyna: „Wir leben in der besten aller Zeiten. Noch nie in der Geschichte der Menschheit waren weniger Menschen extrem arm, noch nie hatten sie eine längere Lebenserwartung, noch nie war die Kindersterblichkeit weltweit so niedrig."
Eine spannende Öko-Debatte im Wiener Ringturm, moderiert von Martin Haidinger. (orf. ö1. Dezember 2021)
https://soundcloud.com/r-u-s-z/killt-kapitalismus-klima-debatte-stephan-schulmeister-vs-monika-koppl-turyna

Killt Kapitalismus Klima? Diskussion zwischen Stephan Schulmeister und Monika Köppl-Turyna

Ein Ö1 diagonal mit dem Titel shoppen, mehr shoppen, besser shoppen!
Inhalt:
• 500 Jahre Shoppen
• Der boomende Online-Handel
• Kauf dich glücklich? – Studiogespräch mit Arnd Florack, Sozialpsychologe 
• Geben und Nehmen – Über Kost-Nix und Mehr-Wert-Läden

Kaufen ist politisch, das war immer schon so: mit ihrer Nachfrage und „Kaufkraft“ entscheiden Menschen – eine Masse von ihnen – über verfügbare Waren und deren Güte, Produktionsweise und Bruttonationalprodukt, über Handelsbündnisse und das Gleichgewicht in der Welt. It´s the economy, stupid. Zugleich ist Kaufen längst eine moralische Handlung geworden. Wie „schlecht“ ist jemand, der sich im Klimawandel ein Auto anschafft, und den Knoblauch aufs Kassenband legt, der in China angebaut wurde, oder Tomaten in die Tasche packt, die afrikanische Saisonarbeiter in Süditalien geerntet haben?

Bevor sie das Geschäft betreten, reden sie von Qualität; im Geschäft kaufen sie nach Preis – so die häufige Beobachtung von Kaufleuten über die Spezies „Konsument:in“. Verwerflich für die alleinerziehende Mutter oder den Mindestrentner? Mittlerweile werden – neben den vielen moralisierenden Shopping-Ratgebern – auch Bücher über eine finanziell gut gestellte Klientel geschrieben, die schnell die Nase rümpft über die, die kaufen, was billig ist.

Nur „Cheaponomics“, das ständige Schielen nach Schnäppchen und „1 Euro-Shops“, hat nicht immer mit Armut zu tun. Kaufen ist eben Vieles: Jagd, Hobby, Freizeitbeschäftigung, Entschädigung für anderes, Ausdruck der eigenen Person, Spaß und Rausch.


https://oe1.orf.at/player/20211211/662724/1639239346910

Diagonal

Konsum, Shoppen, kaufen!

Das R.U.S.Z repariert in Wien preiswert Haushaltsgeräte (Waschmaschinen, Geschirrspüler, Elektroherde), Unterhaltungselektronik (Stereoanlagen, CD-Player etc.)und Computer & Laptops. 
Außerdem: Kompetenzzentrum für #Reparatur und Re-Use | Ökosoziales Franchise | Ressourcen schonen, Nachhaltigkeit fördern | #Klimaschutz #Kreislaufwirtschaft

Reparatur-Zentrum R.U.S.Z

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