Eine Band wie Palatschinken mit Paradeisern. Ein Song der ans Herz geht. Und an die Lunge.

Rauchst an Tschick

Warum versucht ihr eigentlich auf österreichisch zu singen – ihr kommt doch beide aus Deutschland, oder?
Austro-Berti: »Österreich war schon immer mein Traum. Ich hab auch fast zwei Jahre lang dort verbracht und versucht zu Arbeiten. Ich hab mich total bemüht, aber ich hab die Sprache halt nicht verstanden. Da bin ich dann wieder zurück nach Deutschland. Aber der Sepp, der kann zum Glück ein wenig österreichisch.«

Faszination Pop

Wir erfahren im lockeren Aufwärmgeplauder, dass der Austro-Berti praktisch über keinerlei musikalische Vorbildung verfügt und daher seine Wurzeln im Punk sieht. Der Haslinger Sepp hingegen kann auf eine profunde klassische Ausbildung zurückblicken und gesteht freimütig, dass ihm Kreativität ein wenig abgehe. Für »Schleich di, Piefke« ergibt sich daraus beinahe zwangsläufig die Rollenverteilung: »Ich (der Haslinger Sepp, Anm. d. Red.) schreib meistens die Texte und der Austro-Berti komponiert viel und spielt fast alle Instrumente.«

Marillenknödeljunkie

Keine Frage, der Song hat das Zeug zum Partykracher. Da ist dem Haslinger Sepp und dem Austro Berti ein veritabler Sommerhit gelungen.

Ganz kurz ist man versucht, den beiden zuzurufen, dass in Brasilien portugiesisch gesprochen wird – aber nein, Berti und Sepp sind einfach zu sympathisch. Die kommen auch mit einem soliden Austro-Spanisch durch Rio. Es ist schön mit anzuhören, wie sie mit ihrem offenen Wesen, erfrischende österreichische Lebensart in andere Regionen der Welt tragen. Einziger Haken: Wenn sich das Ding einmal in den Gehörgängen festgesetzt hat, wird man den Ohrwurm so schnell nicht mehr los …


Austro do Brasil

Hier erfährt man auch nichts: https://www.facebook.com/SchleichDiPiefke

Oder hier:
»Eine Band, wie Palatschinken mit Paradeisern« so steht es im Anti-Promotext der jungen Kapelle. Was soll man davon halten? Die Band wurde 2012 gegründet und besteht aus dem Haslinger Sepp und dem Austro-Berti. Viel ist es nicht, was man über »Schleich di, Piefke« und deren Hintermänner erfährt.

Ein Grund für uns, nach den Wurzeln der Newcomer zu suchen und die Band nach Ihren Zukunftsplänen zu befragen. Im Bistrobereich einer OMV-Tankstelle geben uns die Herren bei einem Käsesemmerl Auskunft.

Wie würdet ihr euren Musikstil einordnen?
»Pseudo-Austro-LoFi-Pop« kommt es, wie aus der Pistole geschossen, vom Austro-Berti zurück. 

Wir erfahren im lockeren Aufwärmgeplauder, dass der Austro-Berti praktisch über keinerlei musikalische Vorbildung verfügt und seine Wurzeln im Punk sieht. Der Haslinger Sepp hingegen kann auf eine profunde klassische Ausbildung zurückblicken und gesteht freimütig, dass ihm Kreativität ein wenig abgehe. Für »Schleich di, Piefke« ergibt sich daraus beinahe zwangsläufig die Rollenverteilung: »Ich (Haslinger Sepp, Anm. d. Red.) schreib meistens die Texte und der Austro-Berti komponiert viel und spielt fast alle Instrumente.«

Hat euch der schnelle Erfolg überrascht? Immerhin hattet ihr nur zwei Wochen nach eurer ersten Song-Veröffentlichung schon eine gewaltige Fangemeinde hinter euch.
Haslinger Sepp: »Das mit den Fans ist uns etwas peinlich. Wir möchten eigentlich nur Musik machen, also von Fans ganz unbehelligt bleiben. Dann brauchen wir keine Kompromisse einzugehen oder uns zu kommerzialisieren.«

Aber ihr habt doch ein riesiges Sortiment von Merchandising-Artikeln. Da gibt’s alles, von der Zahnbürste aus der Oboodn-Serie bis zur Klopapierhaube »Schaaßhääsl«. Wie passt das zusammen?
Austro-Berti: »Ja schon. Das machen wir aber nur, um die Fans auf Distanz zu halten. Wir wollen am liebsten unsere Ruhe haben, um uns musikalisch weiterentwickeln zu können. Und solange die Fans mit Einkaufen, Reklamieren, Umtauschen und Weiterverkaufen von unserm Merchandising-Kram beschäftigt sind, können wir in Ruhe unser Ding machen.«

Stimmt es, dass Schleich-di-Piefke-T-Shirts aus der ersten Auflage inzwischen unter Sammlern um die 380 Euro gehandelt wird?
Haslinger Sepp: »Ja, ich biete halt auf Ebay immer mit. Das hält die Preise hoch, und wir brauchen nicht dauernd neue T-Shirts zu drucken.«

Was sagt ihr zur Resonanz aus Fachkreisen? Euer Debüt wurde ja von vielen bekannten Kollegen hoch gelobt.
Austro-Berti: »Das hat uns schon gefreut. Man arbeitet ja für einen Song bis zu ein, zwei Tage angestrengt im stillen Kämmerlein und weiß dann nicht so genau – ist das wirklich gut, was wir da machen – da freut man sich dann schon über Anerkennung aus Fachkreisen.«

Warum versucht ihr eigentlich auf österreichisch zu singen – ihr kommt doch beide aus Deutschland, oder?
Austro-Berti: »Österreich war schon immer mein Traum. Ich hab auch fast zwei Jahre lang dort verbracht und versucht zu Arbeiten. Ich hab mich total bemüht, aber ich hab die Sprache halt nicht verstanden. Da bin ich dann wieder zurück nach Deutschland. Aber der Sepp, der kann zum Glück ein wenig Österreichisch.«

Und euer Bandname? Ist das Provokation oder Selbstironie?
Haslinger Sepp: »Wir fühlen uns eigentlich als Österreicher, die ins falsche Land hineingeboren wurden. Und die ganzen Piefkes hier in Deutschland, die gehen uns schon gewaltig auf den Sack. Obwohl, naja, auf der ersten Tour (»Häämat-Tour« Anm. d. Red.) durch unsere musikalische Wahlheimat haben wir wiederum Sachen zu hören bekommen … da könnten wir ganz andere Bandnamen draus machen.«

Trotzdem wächst eure österreichische Fan-Gemeinde täglich … Noch ein Wort zu eurem Aufnahmestudio. Man munkelt, ihr hättet das reduzierteste Equipment im gesamten deutschsprachigen In- und Ausland.
Austro-Berti: »Ja, das ist Teil unserer Philosophie.«

Schlussfrage: Was sind eure nächsten Ziele?
Austro-Berti: »Das nächste Ziel? Das ist für uns immer der nächste, richtig leiwande Song.«

Herr Haslinger und Herr Berti, wir danken für das Gespräch und für das Käsesemmerl.

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Peter Hitzelsbauer-Leitner
Bärbel Hofer
Photos: Dr. K. Kaser
Die Standardkronenzeitungspresse (skzp)

Schleich di, Piefke

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