Vier Menschen schweigen zusammen. Sie hören und denken. Sie sind nicht still und ruhig bei sich. Die Welt um sie herum bespielt die Zeit, doch jeder ist für sich, nicht da, nicht in der Gegenwart, nicht weltlich, sondern zukünftig und beim Ende der Aufnahme. Denn, das Gespräch danach soll nichts sagen, sondern das Selbstgespräch beenden, das kaum auf die Zeit hörte, als die Welt Musik machte.

stille zu viert

Verliebtes Schweigen. Hören und dem Anderen gewahr sein. Die Welt dreht sich um das Pärchen.  Die Wiedergabe dieser Stille erzeugt bei mir ihre Nähe, denn ich bin ihr nah dabei. Wir waren am Ufer. Meine Phantasie ist wach. Stille ist die Atmosphäre einer Anwesenheit.

Stille an der Spree

Zwei sitzen in der Kirche. Am Vormittag. Draußen ist eine Schule. Drinnen kommen und gehen wenige Menschen. Wir sitzen da, vor Gott.

still in der Kirche

Die Anwesenheit einer Abwesenheit. Niemand ist im Raum. Die Stille hört sich selbst. Es gibt keine Stille. Das Hören ist eine Phantasie. In der Stille bewegt sich die Phantasie. Die Phantasie offenbart, was sich ergibt. Die Phantasie ist ein Sehen, das Abesendes anwesend, gegenwärtig, macht. Phantasie vergegenwärtigt. Die Stille ist eine Phantasie, die in die Zukunft sieht. Niemals wiederholt sich die Weltkonstellation. Die ganze Welt ist anwesend, weil sie alles mögliche ist. Stille ist Offenheit. Stille ist die Möglichkeit eines Verweilens. Sie gibt die Möglichkeit eines Aufenthaltes. Stille ist Ruhe. 

leere Stille

... denn selbst wenn wir allein sind - schweigsam - und zu uns selbst im Inneren unserer selbst sprechen, ist es immer noch das Außen, das zu uns spricht ...
ich war schweigsam, aber nicht still im Kopf. Um mich herum spricht die Stille. Die Stille ist die Welt, die spricht. Das Schweigen hört auf die Welt. Ein Mensch sitzt still. Offen für die Gegenwart. Frei für das, was die Zeit bringt.

Stille zum Mitnehmen.
Stille ist eine Feier der Anwesenheit.
Die Aufnahme einer Stille, nimmt das Hören auf die Stille auf. Schweigen = Hören. 
Vollkommenes Schweigen = das Schweigen hören.
Stille = lebendiges Schweigen = hörendes Schweigen.
Hörendes Schweigen schenkt Zeit = Anwesenheit.
Die Wiedergabe hörenden Schweigens gibt eine Anwesenheit, der man Aufmerksamkeit schenken kann. Die Anwesenheit ist zeitlich: zukünftig, im Andenken, in der Sehnsucht, in der Erwartung / gegenwärtig, eine Nähe / im Gedenken, in der Erinnerung. Die Anwesenheit ist eine Sehnsucht.
Man selbst ist der hörend Schweigende oder der schweigend Hörende. Oder, der Schweigende ist ein Anderer und ich bin der Hörer, der beim Anderen ist, der auf ihn hört, der ihn anhört.

silence to go