Inflatable Dartboards

January 6, 2024
Collaboration with Todd Tuttle
soundcloud.com/user-849753517-658869299

FAILED HYPNOSIS

Blood Moon

Come On!

Chirps

Monteverde

Old sayings about the end of the world

This piece is built on Ableton Live out of the recordings I recrently made of @kate-gallaher and @stellato-strings playing flute, recorder and violin, sometimes using melodies from John Walsh's The Bird Fancyer's Delight, then also with me on the piano.

The image is from me asking Adobe AI for a picture of 'baroque dreamcatchers on a Sunday afternoon in South London'.

The piece is a response to this week's @naviar-records challenge based on a haiku poem by Jerome Berglund and here's the information about that:

'ore train
bright colors
passing quickly'
Submission deadline: 14th February 2024

 

 
TO PARTICIPATE
 
- Make a song in response to the weekly assigned poem (a new poem is published every Wednesday)
- When choosing a title for your piece also include the assignment number, for example “Title of your track (naviarhaiku527)”
To submit your track:
- If you’re a Soundcloud user, upload it on Soundcloud and send me the URL via private message, or tag me in the track.
- If you upload your music on Youtube, Bandcamp or anywhere else, upload your submission and then send me the link by email at marco@naviarrecords.com or contact me on Twitter, Facebook or Instagram.
- If you don’t use any music platform, upload it to this Dropbox folder and I’ll include it in the weekly playlist. If you choose this option, make sure you include your name in the track’s title.

Your track may be included in Naviar's weekly podcasts and free (pay-what-you-want) compilations. If you can, please set the track as downloadable on Soundcloud and allow others to remix/reuse it by using a Creative Commons License.
 
For more information visit http://www.naviarrecords.com/about/naviar-haiku
Jerome Berglund has worked as everything from dishwasher to paralegal, night watchman to assembler of heart valves.

Many haiku, haiga and haibun he’s written have been exhibited or are forthcoming online and in print, most recently in bottle rockets, Frogpond, and Modern Haiku. His first full-length collections of poetry Bathtub Poems and Funny Pages were just released by Setu and Meat For Tea press, and a mixed media chapbook showcasing his fine art photography is available now from Yavanika.

passing (naviarhaiku527)

1-5-7-2-8

Crystal Ants

Scheiss Universum 
Ich wach auf wie ein Knacks im Kopf. Nicht laut, nicht wild. Einfach nur: Wach. Es regnet. Wieder. Natürlich. Der Wald klingt nach nassem Filz, und ich sitz auf diesen Stahlstufen vorm Bauwagen, die aussehen wie das Fußpedal eines Raumschiffs – total kaputtromantisch.
Mein Magen weiß noch, dass da vorhin ein kleiner Imbiss war. Mein Kopf nicht. Mein Körper kämpft offenbar, ohne dass ich ihn gebeten hab. Ich sitz daneben und warte – darauf, dass irgendwas einfach weitergeht, wie eine schlecht erzogene Serie, die nie endet.
Was ist Schlaf eigentlich? Früher war das mal Erholung. Jetzt ist das bloß Angriffspunkt. Wenn ich liege, bin ich offen. Wie ein Zelt ohne Reißverschluss. Wenn ich sitze, am Feuer, nachts, halb verfroren, halb wach – da kicken sie mich nicht weg. Ob Illusion oder nicht – das hier draußen ist der einzige Ort, wo mein Zustand nicht analysiert wird, sondern einfach existiert.
Zelle B. Das bin ich. Und auch nicht. Weil Bilder sich auflösen, wenn Alltag reinsickert. Weil selbst Namen keine Wand bauen gegen das, was man fühlt.
Die Diagnose? „Schwach maligne und langsam.“ Klingt wie ein Genre für mein Leben. Ich nenne es: Langsames Leuchten bei geschlossener Tür.
Und dann ist da Mursch. Mein Kater. Mein Zellengenosse. Mein leiser Revoluzzer. Die wollen mir erzählen, dass ich ihn frei lassen soll. Als wär Liebe ein Käfig. Aber sie kennen ihn nicht – diesen Blick, wenn ich ein Kabel neu biege oder wieder zu viel nachdenk. Er sitzt dann da wie ein Außerirdischer mit Herz. Und ich? Ich bin das Raumschiff.
Links, rechts, Mitte – mir egal. Ideologie hilft nicht gegen Nächte am Ofen, wenn du frierst und trotzdem noch lachen kannst.
Ich nenn das hier nicht „Sterben“. Ich nenn das: Stufen aus Stahl, Herz aus Chaos, und ein Kater, der mich besser kennt als jeder Arzt.
...Schlaf. Das war mal was Heiliges. Früher. Als die Welt noch nicht unter der Haut lag. Aber heute? Heute ist Schlaf ein verdächtiger Zustand. Keine Erholung. Sondern eine Einladung zum Angriff.
Wenn ich liege, bin ich ausgeleuchtet. Alles, was krank ist, kriecht aus den Ritzen. Ich werd durchlässig. Wie ein Netz, das nicht mehr fischt, sondern verliert. Mein Körper kämpft. Die ganze Zeit. Ich sitze daneben wie ein Betrachter – manchmal fast wie ein Zuschauer beim eigenen Ende. Und dann leg ich mich hin. Und statt Ruhe kommt dieser Energieabfall. Wie ein Stromausfall mitten im Konzert.
Ich spür das ganz deutlich: Schlaf macht mich schwach. Nicht still – sondern haltlos. Und trotzdem will man mir erzählen, ich soll ausruhen. Dabei ist das Feuer in der Nacht oft mein einziger Schutz. Solange ich wach bin, brennt was in mir. Nicht viel – vielleicht nur eine Zigarette Hoffnung. Aber wenigstens warm.
Hier draußen, auf den Stahlstufen, mitten im Wald, ist Schlaf keine Pause. Er ist eine Schwelle. Zwischen Sein und Verschwinden. Und manchmal frag ich mich, ob ich mir das überhaupt leisten kann – mich hinzugeben, wenn mein Körper ständig auf Alarm steht. Vielleicht ist das echte Ausruhen längst was für die Gesunden. Für die Erfolgsverwalteten. Für die, die nicht jede Nacht spüren, wie fragil ein Mensch sein kann.
Ich schlaf trotzdem. Aber nie ganz. Nie echt. Nur so weit, wie Mursch’s Atem mir sagt: Ich bin noch da. Dann reicht mir das.

Die Fortsetzunf folgt am nächsten Sonntag um 10:00h.

kolkhorst 2025

scheiss_universum

Experiments in electronic music.

DJ / Producer

Chirps

SultryHustler

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