Unreleased / In Eigenregie im Proberaum aufgenommen

Gorgeous

Come and play

Unreleased Mix by Pätz

No regrets

Sons & Daughters

Tomorrow

Glad To Know You

Strangeways

Sick & Sober

5 alte Säcke für ein Halleluja

Man kennt das ja. Bands, von denen man seit 20 Jahren (berechtigterweise) nichts mehr gehört hat, finden sich heutzutage wieder zusammen, um die klammen Kassen erneut mit Frischgeld zu füllen. Backstreet Boys, Kelly Family und viele andere machen es uns vor.

Jetzt schlagen die ehemaligen Lokalmatadore von Mofo in dieselbe Kerbe.

Hier sind die Grundvoraussetzungen allerdings genau umgekehrt. Nachdem man materiellen Reichtum in ausreichendem Maße angehäuft hat, Grundbesitz und Ländereien abbezahlt wurden und die Kinder (Banddurchschnitt 1,2) aus dem Gröbsten raus sind, suchen die netten, älteren Herren jetzt im Herbst ihres Daseins (Altersdurchschnitt 41) wieder nach dem Salz des Lebens.

Mofo war in den Nuller-Jahren sowas wie Pietro Lombardi heute. Jeder konnte ein paar Geschichten über sie erzählen aber niemand kaufte die Platten.

Wären damals ein paar Dinge anders gelaufen, könnten die Bandmitglieder vielleicht noch heute von den Tantiemen leben, die potentielle Megahits wie "Another fuckin‘ day in hell" und "No regrets" abgeworfen hätten.
Da Konjunktive aber keine Kredite zurückzahlen, gingen alle einem geregelten Job nach und haben die Instrumente an den Nagel gehangen oder zumindest in den Kellerraum mit den Fitnessgeräten verbannt, die niemand jemals benutzt.

Man verlor sich nie aus den Augen und manchmal, wenn Bier die Zungen lockerte und die Phantasie beflügelte, erlebten die Heldengeschichten von damals wieder eine Renaissance und führten im Spätsommer 2017 zu dem Entschluss, Mofo wieder zusammenzuführen.

Die erste Probe lief so gut, dass man sich schnell fragte warum man den Quatsch früher einmal wöchentlich proben musste. Vielleicht ist aber genau das der Grund, warum man auch 8 Jahre nach dem letzten Konzert noch komplizierteste Arrangements aus dem Ärmel schütteln kann, während man nebenbei gedanklich die Einkaufsliste fürs Wochenende durchgeht.

Mofo macht immer noch alles genau so wie damals, bloß mit weniger Haupthaar und etwas mehr Hüftspeck. Das tut dem Sound aber keinen Abbruch. Unterhaltsamer Alternative Rock auf die Zwölf. Schön dass es sowas noch gibt!