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Elena Steri ist Sängerin und Songwriterin aus Nürnberg. Ihre erste Tour musste sie absagen, an der ersten EP arbeitet sie im Lockdown. Wir wollten wissen, wie es ihr als Bühnenkünstlerin damit geht und was sie sonst so beschäftigt. Also haben wir uns für einen fembreak mit ihr unterhalten.

https://www.instagram.com/elena_steri/

fembreak no.12 - Elena Steri

Pig is a compliment 

Als ich in der 8. oder 9. Klasse war, gab mir eine gute Freundin ein Buch über Schweine. Sie erzählte mir, dass Schweine sie an mich erinnerten und dass sie nicht gemein sein will, aber dass man im Leben immer ehrlich sein sollte.

iIch zum Beispiel wurde Schwein, Schweinchen oder mit negativer Konnotation auch mal fett Sau genannt.

Und haben gemerkt, dass wir beide früher „Schweinchen“, sei es von Familienmitgliedern oder Mitschüler*innen, genannt worden sind. Dann wars irgendwie sofort klar, dass wir da was machen wollen. Wieso muss das Schwein immer für Beleidigungen wie „fette Sau“, „dumme Sau“, „dreckiges Ferkel“ herhalten?

Pig is a compliment zu deutsch: Schwein ist ein Kompliment. So nennt sich ein Fotoprojekt von Claudia Holzinger und Alba Wilzeck. Claudia ist Fotografin und Künstlerin und macht dabei ihren eigenen Körper oft zum Werkzeug. Alba arbeitet u.a. beim Bayerischen Rundfunk und beschäftigt sich viel mit Themen rund um Feminismus, Rassismus und Körperpolitiken. Die beiden haben sich im Internet kennen gelernt und hatten Lust auf ein gemeinsames Projekt. 

(...)

Kann man es schaffen, das Abwertende in was Positives umzudrehen? Okay zu sein als Schweinchen und im zweiten Schritt das „dicke Schweinchen“ oder die „fette Sau“ als Figur darzustellen, die sich selbst positiv sieht und mag und das auch bewusst und mit betonter Sexyness nach aussen sendet!

Repräsentation von dicken Frauenkörpern ist wichtig, sagt Alba. Das Frauenbild in den Medien ist ganz klar: Du musst dünn sein, nur das ist attraktiv und vermeintlich gesünder. Alles an dir, das nicht diesem Bild entspricht, ist hassenswert. Vor allem in den Medien haben dicke Frauenkörper wenn, dann nur negativ stattgefunden. Was aber könnte passieren, wenn man verschiedenen Körperformen positiven medialen Raum gibt? Diversität zeigt? Neue Vorbilder schafft? Könnte man dann vielleicht irgendwann aufhören, sich das Leben vom Fettgehalt des eigenen Körpers bestimmen zu lassen?

Claudia meint dazu: Ich denke, je mehr verschiedene Körper man wahrnimmt, desto normaler und richtiger wird es auch, dass es keinen falschen Körper gibt, dass es einfach unterschiedliche Proportionen, Größen, Verteilungen gibt und dass es voll langweilig wär, wenns nicht so wär. Und dann wird's auch nicht mehr so wichtig, dann ist Körper halt Körper aber das interessante ist ja, was drin ist im Gefäß. Also der Mensch, die Frau, die da drin ist.

Einen Körper einfach nur als Körper wahrnehmen und nicht bewerten - Eine Welt in der die Bodypositivitybewegung nicht mehr nötig ist. Wär das nicht was?

Checkt Claudias Instagram hier: https://www.instagram.com/claudia_holzinger/
Und Albas Instagram ist hier: https://www.instagram.com/quacksalba/

No. 2 - Pig Is A Compliment

fembreaks sind kurze Beiträge, die unverhofft in und zwischen den Sendungen auf dem freien Radio Z aus Nürnberg auftauchen. Sie sollen irritieren, aufmerksam machen.

Worum geht es bei fembreak?
Allen fembreaks gemein ist die feministische Perspektive. Wie geht es Nürnberger Künstlerinnen während der Coronakrise? Welche feministischen Kämpfe sind immer noch nötig? Wie gestaltet sich die Lebensrealitäten von Frauen* im Caresektor? Was hat Sport mit Feminismus zu tun und wer hat eigentlich die Oramicstechnik erfunden?
Diese und viele andere spannende, kämpferische aber auch unterhaltsame Themen erwarten euch.

Wo kann ich die Beiträge anhören?
Von Januar bis Juni 2021 laufen 24 "Hörsplitter" auf der UKW 95,8. Zum Nachhören gibt es die Beiträge hier und wir sind auch auf Insta!

Gefördert vom Fond Soziokultur aus dem Programm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) „Neustart Kultur“ und dem Referat für Familie, Bildung und Soziales der Stadt Nürnberg

fembreak no.12 - Elena Steri

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