Mo-Torres ist niemand, dem man ein Schema-F-Image aufs Leib schustern kann. Er ist Musiker aus Leidenschaft und ein ganz normaler Typ von nebenan. Mo ist der Strahlemann, der positiv auf die Welt blickt und genau das in seinem neuen Album beschreibt, verarbeitet und sich mal Luft macht.

So geht es auf dem Album „Strahlemann“ um einen bunten Strauß an Dingen, die Mo im Alltag beschäftigen. Sei es die perfekte und humorvoll verpackte Beziehung mit der besseren Hälfte („Tarzan & Jane“) oder dieser eine verfluchte Tag, an dem alles schiefgeht, was nur schiefgehen kann. Bahnverspätung, Akku leer, Wecker klingelt zu früh – das, was man gerne als „typisch Montag“ beschreiben würde („Vier Mal nein“).

Neben einer Prise Humor kann Mo-Torres durchaus auch ernstere und ruhigere Töne anstimmen. So zum Beispiel auf „Bleib“, dem vermutlich persönlichsten Song des Albums, gerichtet an die eigene Oma und dem Wunsch, sie noch lange und wenn möglich auch öfter zu sehen als in der C-Situation. Und auch hier schlägt Mo die Brücke zwischen eigenen Empfindungen und dem Gefühl, das wahrscheinlich viele Menschen kennen. Man wünscht sich mehr Zeit mit einem geliebten Familienmitglied.  Ruhig und familiär ist allerdings auch „Geboren um zu bleiben“, einem Song, den er für den Nachwuchs eines engen Freundes geschrieben hat und die Geburt eines neuen Wunders auf dieser Welt mal etwas anders verpackt. 

Ergänzt wird das Werk von Songs wie „Balkon von Europa“ oder „Die beste Version“. Zwei Songs die unterschiedlicher nicht sein können, aber einen großen gemeinsamen Nenner haben: Eine positive Zukunft, ein besseres Miteinander und weniger Hass, fernab von Vorurteilen oder Schubladisierung. 

Bei zwei Songs auf „Strahlemann“ geht es schließlich deutlich energiegeladener zu und wir verlassen die poppigeren Klänge mehr Richtung Rap. Doch auch Musikfans, die dem Genre Rap nicht so zugewandt sind, können diesen Songs etwas abgewinnen. Während „Viel zu lange her“ als episch anmutendes Intro vor allem die Sehnsucht nach Live-Musik beschreibt, gibt es bei „Halbe Sachen“ die absolute Motivationshymne. Kontrastprogramm ist dann vor allem "So sind wir". Der heimliche Favorit von Mo selbst und quasi der zweite gute Laune Titelsong der Platte.

Doch zwei Dinge lassen sich ganz besonders hervorheben: Egal welche musikalische Richtung Mo-Torres einschlägt, es geht um Dinge, die ihn persönlich beschäftigen. Gleichzeitig können sich vermutlich viele tausend Menschen genau damit identifizieren. Der finale und vermutlich wichtigste Punkt ist: Über all dem steht eine positive Message, ein Strahlen. Vom Strahlemann.

Hardcore Uptempo     DJ/Producer.

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