Wer Alexandre Tharaud am Flügel erlebt, sieht keine theatralischen Gesten, sondern ruhige Gelassenheit. Seine Hände gleiten sachte über die Tasten, die Szene wirkt wie ein vertrautes Gespräch. Jeder Ton scheint ihm beiläufig über die Finger ins Ohr zu fließen. Sophie Emilie Beha sprach mit Tharaud über sein Konzert beim Klavier-Festival Ruhr, das ein Streifzug durch die französische Klavierkunst ist. von Rameaus barocker Architektur über Saties ironische Miniaturen bis hin zu Ravels impressionistischen Klangbildern und Dukas' orchestraler Fantasie – alles gebündelt in einem einzigen Klavierabend.

Intro to Go - Alexandre Tharaud (28. Mai 2025)


Musik sei für sie wie ein alchemistisches Material, sagt Tamar Halperin. Etwas, das sich ständig verwandelt. Ein Satz, der programmatisch für ihren Abend beim Klavier-Festival Ruhr steht. Wer Halperin zuhört, begibt sich auf eine Expedition durch Zeiten, Räume, Bedeutungen – geführt von einer, die lieber Fragen stellt, als Antworten gibt.

Für unseren Podcast "Intro to Go" hat Sophie Emilie Beha ganz genau zugehört.

Intro to Go - Tamar Halperin (29. Mai 2025)

Pianistische Akrobatik sucht man bei Elisabeth Leonskaja vergebens. Schon während ihrer frühen Ausbildungs-Jahre in Russland hat sie sich mehr für Mozart und Beethoven, für Schumann und Brahms interessiert als für die Werke eines Prokofjew oder Rachmaninow. Das erklärt womöglich auch, warum sie über einen so subtil leuchtenden Ton verfügt. „Alles, was ich besitze, was ich kann, setze ich ein, um zu verstehen, wohin mich ein Weg führt.“ Christoph Vratz hilft uns, Elisabeth Leonskajas Konzert am 2. Juni in Gevelsberg zu verstehen. 

Intro to Go - Elisabeth Leonskaja (2. Juni 2025)

Die Musik von Franz Liszt begleitet Seong-Jin Cho schon seit seiner Jugend. Er sieht in Liszt einen „idealen Komponisten für Pianisten, weil er selbst Pianist war.“ In frühen Jahren hat Cho „seine Werke immer gern gespielt, denn ich wollte vor allem virtuose Stücke lernen. Es folgte eine Phase, in der ich Liszts Musik weniger gern gespielt habe – bis ich verstanden habe, dass Liszt nicht nur virtuos ist, sondern auch poetisch.“ Fast poetisch wird auch Christoph Vratz in unserem Podcast "Intro to Go" zum Konzert am 3. Juni in Mülheim. 

Intro to Go - Seong-Jin Cho (3. Juni 2025)

„Der Lindenbaum“, die „Unvollendete“, „Die Forelle“. Lauter bekannte Stücke, die eindeutig Franz Schubert zuzuordnen sind. Doch es gibt auch den unbekannten Schubert. Kristian Bezuidenhout hat eine Reihe von entlegenen Kostbarkeiten ausgewählt, die Schuberts komplette künstlerische Entwicklung abbilden, von der c-Moll-Fantasie des Jugendlichen bis zu einem späten, tiefsinnigen Gelegenheitswerk. Christoph Vratz geht in seinem "Intro to Go" zum Konzert am 4. Juni dieser Entwicklung nach.

Intro to Go - Kristian Bezuidenhout (4. Juni 2025)

"Music in times of War" hat Kirill Gerstin dem Konzert am 4. Juni in der Neuen Aula der Folkwang Universität der Künste als Motto vorangestellt. Gemeinsam mit dem Gurdjieff-Ensemble, einem der herausragenden Ensembles Armeniens, spürt er dem armenischen Komponisten Komitas Vardapet nach. Gemeinsam lassen die Musiker seine Werke abwechselnd in Bearbeitungen für Klavier und für armenische Volksinstrumente erklingen. Christoph Vratz hat mit Kirill Gerstein darüber gesprochen. 

Intro to Go - Kirill Gerstein & das Gurdjieff-Ensemble (4. Juni 2025)

Ein Abend in Grün wird es, wenn Víkingur Ólafsson am 5. Juni in der Mercatorhalle zu Gast sein wird. Grün? "Für mich ist jede Tonart einzigartig, denn ich habe etwas, was man Synästhesie nennt“, erklärt er. „Ich verbinde Farben mit unterschiedlichen Tönen und deshalb ist für mich der Ton E grün." Susanne Herzog sprach für das "Intro to Go" mit dem isländischen Pianisten, der für sein Rezital in Duisburg ausschließelich Werke in den "grünen" Tonarten E-Dur und e-Moll ausgewählt hat.

Intro to Go - Víkingur Ólafsson (5. Juni 2025)

Ein Flügel. Vielleicht ein Mikrofon. Vielleicht auch nicht. Ein paar Schrauben. Filz. Tischtennisbälle. Und ein Mensch, der nichts verspricht – außer, ganz da zu sein. Volker Bertelmann, besser bekannt als Hauschka, ist ein Musiker, der sich dem fertigen Klang verweigert. Einer, der lieber sucht als findet. Einer, der den Zufall umarmt. Improvisation ist bei ihm kein Notbehelf, kein Experimentierfeld, kein akademisches Konzept. Sie ist Haltung. Und Verantwortung. Eine Form von Präsenz, bei der jeder Ton zählt – weil er nicht wiederkehrt. Sophie Emilie Beha sprach mit Volker Bertelmann über seinen Abend in der Reihe "Klavier & Elektronik" des Klavier-Festival Ruhr.

Intro to Go - Hauschka (6. Juni 2025)

„Das ist eine unglaubliche Musik", sagt Leif Ove Andsnes über Chopins Préludes, die er bei seinem Rezital in Mülheim am 11. Juni spielen wird. Gleiches könnte man mit gutem Recht auch über die Werke von Edvard Grieg und Geirr Tveitt sagen, die ebenfalls auf dem Programm stehen. Für das "intro to Go" sprach Christoph Vratz mit dem Norweger über die Werke und seine Haltung zur Musik. 

Intro to Go - Leif Ove Andsnes (11. Juni 2025)

Yaron Herman ist ein offener Mensch. Der französisch-israelische Jazzpianist sieht Improvisation nicht nur als musikalisches, sondern als ganz allgemeines, lebensphilosophisches Konzept. Für ihn bedeutet es, mit dem Unbekannten umzugehen und Kreativität als eine Form von Freiheit zu betrachten. Die Offenheit für neue Einflüsse hört man seiner Musik deutlich an, die vor Freude am Klang nur so überquillt und von klaren, fast liedhaften Melodien, rhythmischer Raffinesse und einem luftigen, transparenten Klang gekennzeichnet ist. Odilo Clausnitzer bringt uns im "Intro to Go" die Musik von Yaron Herman näher.

Intro to Go - Yaron Herman (12. Juni 2025)

Klavier-Festival Ruhr

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